Polizei und Stadt gegen Schulweg-Unfälle

Unfälle mit Kindern haben meist schwere Folgen. Ab heute wird geblitzt.

Düsseldorf. Heute geht die Schule wieder los. Und damit steigt die Gefahr für Kinder in dieser Stadt, im Verkehr zu verunglücken. Deshalb wird die Polizei in dieser Woche wieder verstärkt die Einhaltung des Tempolimits rund um Schulen kontrollieren. Am Mittwoch wird es in Zusammenarbeit mit der Stadt einen "Radar-Tag" geben, bei dem alle verfügbaren Kräfte zum Blitzen auf die Straße geschickt werden.

Die Zahl der Kinderunfälle generell ist in Düsseldorf seit Jahren rückläufig. Sie sank von 256 Unfällen 2006 kontinuierlich auf 223 Unfälle im vergangenen Jahr. Der Trend bei den Schulwegunfällen fällt allerdings nicht durchweg positiv aus. So gab es zwar einen Rückgang von 52 Unfällen 2006 auf 40 im Jahr 2007. Aber danach stiegen die Zahlen wieder leicht (2008: 43, 2009: 42).

Und: "Wenn ein Kind an einem Unfall beteiligt ist, wird es in der Regel auch verletzt", sagt Thorsten Drewes von der Führungsstelle der Direktion Verkehr bei der Polizei. Bei den 42 Schulwegunfällen im vergangenen Jahr wurden sogar 44 Kinder verletzt - also im Schnitt mehr als ein Kind pro Unfall. Im November 2008 etwa war eine Autofahrerin am Benrather S-Bahnhof offenbar zu schnell gefahren und in eine Schülergruppe geschleudert. Gleich zwölf Kinder wurden verletzt, zwei von ihnen schwer.

"Geschwindigkeit ist das größte Problem", sagt Drewes. Das bedeutet nicht nur, dass die Autos schneller fahren als erlaubt, sondern auch unangepasst. "Wenn man Kinder sieht, muss man mit einem Fehlverhalten rechnen", sagt Drewes. "An Schulen sollte man daher auch schon mal langsamer fahren, als das Limit vorgibt."

Aber meist sind es eben doch nicht die unerfahrenen Kindern, sondern die erwachsenen Verkehrsteilnehmer: Bei insgesamt 223 Unfällen mit Kindern im Jahr 2009 waren die Kinder nur in 55 Fällen auch die Verursacher des Zusammenstoßes. Deshalb startet heute wieder die Blitzer-Offensive zu ihrem Schutz. Drewes: "Wir kontrollieren über das ganze Stadtgebiet verteilt."