Pro: Soll die Rheinbahn auf null Toleranz setzen?
Ja. Längst haben wir uns daran gewöhnt, dass Busse und Bahnen wie Mülleimer benutzt werden und Belästigungen zum Normalfall geworden sind.
Früher war längst nicht alles besser — aber wenn heute etwas schlecht ist, tut man gut daran, es offensiv anzugehen. Düsseldorf hat da keine Paraderolle inne, im Gegenteil: Mit Händen und Füßen haben sich beispielsweise weite Teile der Politik gegen die Einführung des Flaschenverbots in der Altstadt gewehrt — als es mit der Premiere zu Karneval endlich klappte, war der Erfolg durchschlagend.
Es sind die pragmatischen Entscheidungen, die viele Bürger begrüßen. Düsseldorf wird nicht zur Überwachungsstadt, wenn allseits klar gemacht wird: In Bus und Bahn wird stärker auf zivilisiertes Verhalten geachtet.
Dreckige Schuhe haben nun mal nichts auf Polstern zu suchen, auf die sich gleich vielleicht ein anderer Mensch setzen möchte. Nur ein Beispiel, mit Pöbeleien und Zerstörungen muss wohl nicht argumentiert werden.
Der Chef des Duisburger Verkehrsgesellschaft hat es so gesagt: „Es ist an der Zeit, Grenzen aufzuzeigen und sich nicht von einigen wenigen belästigen zu lassen, die nicht willens sind, sich als Teil der Sozialgemeinschaft zu verhalten.“ Auch wenn solche Sätze immer Gratwanderungen sind: Der Mann hat Recht.
Es passt zudem zum Trend „Zurück in die Stadt“, wenn die Verkehrsgesellschaften ihr Hausrecht offensiver ausüben. Die Stadtgesellschaft wird älter, und schon heute trauen sich viele nicht, andere anzusprechen, die sich daneben benehmen oder aggressiv werden. Zivilcourage ist leider kein Allheilmittel.