Prügel beim Junggesellenabschied

Gast hatte mehrere Frauen belästigt. Da schlug der Türsteher zu.

Symbolbild.

Foto: Karl-Josef Hildenbrand

Völlig außer Rand und Band war Christopher H. beim Junggesellenabschied im Kuhstall an der Bolkerstraße. Nachdem er bereits mehrere Frauen belästigt hatte, vergriff er sich auch noch an der Kellnerin. Als die um Hilfe rief, griff Türsteher Tim B. ein und verpasste dem stark angetrunkenen Gast einen Schlag. Christopher H., zog sich eine schwere Kopfverletzung zu. Zwei Tage lang wurde er in der Uni-Klinik behandelt, war danach noch zweieinhalb Wochen arbeitsunfähig. Dafür fordert er jetzt 12 000 Euro Schmerzensgeld von dem Türsteher. Gestern wurde vor dem Landgericht verhandelt.

„Der Mann sollte unsere Terrasse verlassen. Er hat dort jede Frau belästigt“, schilderte die Kellnerin, was an dem Abend in der Altstadt-Diskothek vorgefallen war. Schließlich bandelte Christopher H. angeblich ganz massiv auch noch mit der 31-Jährigen an: „Er hat mich zuerst an der Taille festgehalten und dann noch im Gesicht.“

Wie Tim B., der wegen Körperverletzung per Strafbefehl verurteilt wurde, erklärte, hatte er sich den Gast schon vorher zur Brust genommen und ermahnt: „Ich hatte den Eindruck, dass er das verstanden hatte.“ Als seine Kollegin um Hilfe rief und die Arme in die Luft warf, habe er dem Gast einen Schlag mit der flachen Hand verpasst. Er habe nicht ahnen können, dass Christopher H. sich bei dem Sturz so unglücklich verletzte. Der Kläger selbst kann sich an das Geschehen kaum noch erinnern.

Der Richter machte deutlich, dass der Ausgang des Verfahrens im Moment völlig offen sei. Die Schilderungen der Zeugin hätten gezeigt, „dass das Eingreifen eines Türstehers nicht unangemessen gewesen sein könnte.“ Er regte an, dass die beiden Parteien sich auf einen Vergleich einigen sollten. Doch der kam am Ende nicht zustande. Nun soll am 16. April ein Urteil verkündet werden.