Düsseldorf-Lörick Quartiersplatz als Herz von Lörick

Die Revitalisierung des Lörick-Karrees an der Wickerather Straße kann beginnen. Ein Stuttgarter Büro soll es errichten.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. 3320 Quadratmeter groß ist das Lörick-Karree an der Wickrather Straße 4. Ein Klacks für Großinvestoren, wie es Andreas Eisele aus München einer ist. 49 schlecht funktionierende Einzelhandelszentren hat er gekauft, eines davon in Lörick.

Und trotzdem machte er ein Gutachterverfahren, kam selbst in die leerstehende Verkaufshalle, hörte sehr gut zu und kürte mit einer illustren Jury den Sieger. Das brachte ihm an Wochenende Blumensträuße und Lobeshymnen ein. Er revanchierte sich, indem er mit Sekt mit jedem anstieß, der es aus der Nachbarschaft wollte.

In der Jury saßen nicht nur die üblichen Verdächtigen aus Düsseldorf, vielmehr hatte Jórunn Ragnarsdóttir aus Stuttgart, die von 2010 bis 2012 Professorin für Baukunst in Düsseldorf war, den Vorsitz. Das Preisgericht war auch insofern ungewöhnlich, denn hier saßen außer Politikern und Verwaltungsfachleuten einige Nachbarn wie die Seniorenbeauftragte Gisela Theuringer. Einstimmig gekürt wurde das Stuttgarter Büro haascookzemmrich. Die Jury war begeistert vom neuen Quartiersplatz.

Architekt Martin Haas erklärte in dem voll besetzten Raum des ehemaligen Supermarktes, was sein Büro und seinen Siegerentwurf auszeichnen: „Jedes Gebäude muss ein Individuum sein. Das gilt besonders in einem Stadtteil wie Lörick. Wir wollten daher ein Zentrum für die Nachbarn schaffen. Wir wollten ein „Herz“ finden, ein wirtschaftliches Haus und zugleich einen öffentlichen Quartiersplatz. Nur so sind Identität und Leben möglich.“

Der Sieger hatte ein Energieberatungsbüro eingeschaltet, um die Umgebung des benachbarten Hochhauses in Lörick auf Wind und Schatten zu prüfen. Daraufhin entschied er sich für einen Platztausch. Auf den jetzigen Vorplatz kommt der Supermarkt, der wie eine Markthalle aussehen soll, in den oberen Etagen sind auf 1200 Quadratmetern auch Wohnungen geplant.

Das kleinere Gebäude soll ausschließlich Gewerbe aufnehmen, den Arzt, die Apotheke, ein Café, das auch auf dem Platz bedienen kann. Markante Schrägdächer sorgen für Erkennungszeichen. Wo jetzt der Supermarkt steht, wird der Quartiersplatz als zentrale Mitte mit Wochenmarkt errichtet.