Radaktivtag am Rheinufer: Ein Muss für jeden Rad-Freak

15 000 Besucher informieren sich beim Radaktivtag am Rheinufer über die Trends in der Branche.

Düsseldorf. Das Wettradeln dauert keine 30 Sekunden, doch ziemlich außer Atem ist Student Daniel trotzdem, nachdem er sich im Sprint-Wettbewerb mit einem Konkurrenten dem „Death Pedal Stage Drive“ gestellt hat.

Statt wie sonst üblich auf Asphalt, treten die Teilnehmer hier auf einem stationären Rollensystem gegeneinander an. Dabei wird die Wattzahl der Kandidaten gemessen und die dicksten Oberschenkel entscheiden schließlich über Sieg und Niederlage.

Daniel gewinnt knapp, „aber nicht nur deshalb hat sich der Besuch schon gelohnt. Der Fahrradtag ist jedes Jahr ein Muss für mich“, schwärmt der Oberbilker. „Hier gibt es immer viel Neues zu entdecken. Toll finde ich auch, dass man die Modelle immer selbst ausprobieren kann“.

Neben sportlichen Wettbewerben und neuen Trends, haben die rund 15 000 Besucher auch die Gelegenheit, sind über Themen wie Diebstahlsicherung und Navigationssysteme zu informieren.

„Viel Spaß, viel Input — besser geht’s nicht“, findet auch Stefans Freundin Emelie, die durch ihren Freund auf den Rad-Geschmack gekommen ist. Auch Veranstalter Hauke Schmidt von der Agentur Schmidtstelle ist mit dem Tag „voll zufrieden“.

Oberbürgermeister Dirk Elbers und Verkehrsdezernent Stephan Keller betonen im Interview auf der Aktionsbühne, wie wichtig ihnen das Thema Radverkehr ist.

„Wir haben schon viel in die Wege geleitet, denn der Wunsch der Düsseldorfer, mit dem Rad unterwegs zu sein, wird immer größer. Auch in der Stadtverwaltung fördern und wollen wir, dass unsere rund 10 000 Angestellten vermehrt auf das Rad umsteigen. Dazu führen wir zurzeit Umfragen durch“, sagt der Oberbürgermeister.

Die Umgestaltung von Friedrich- und Elisabethstraße, von der nach Inbetriebnahme der Wehrhahn-Linie insbesondere Fahrradfahrer und Fußgänger durch vergrößerte Bürgersteige profitieren sollen, ist für Verkehrsdezernent Keller ein „wichtiges Signal, das den Radverkehr noch weiter nach vorne bringen wird. Dass dies nicht überall geht, muss aber auch klar sein. Wir können die Straßenbahnen ja nicht in der gesamten Stadt unterirdisch machen“.

Dem ADFC sind die Pläne der Stadt zu unkonkret. Lerke Tyra, Mitinitiatorin der Kampagne „Düsseldorf braucht Rad“, gehen die Pläne der Stadt längst noch nicht weit genug. „Wir brauchen ein durchgehendes Radwegenetz, momentan gleicht dies eher einem Flickenteppich. Die Stadt braucht einen Masterplan“, fordert sie.