Karneval in Düsseldorf Raritäten und Selbstgemachtes für die fünfte Jahreszeit

Düsseldorf · 50 Aussteller beim Karnevals-Trödelmarkt im Henkel-Saal.

Georg Szablowski verkauft alte Kostüme aus der Insolvenzmasse der Kammerspiele.

Foto: Andrea Schmitz

Eine der am häufigsten gestellten Fragen kurz vor Karneval lautet meist: Was ziehe ich an? Doch diesem Problem konnten die Narren beim Karnevals-Trödelmarkt im Henkel Saal problemlos Abhilfe schaffen, denn der  verwandelte sich am Sonntag in ein wahres Paradies für Jecken. 50 Aussteller zeigten beim Karnevalströdelmarkt der Benrather Schlossnarren wunderschöne alte Kostüme, Raritäten, Accessoires, Hüte, Schuhe, Frack und Zylinder sowie alte Orden. Der Andrang im Henkel Saal war so groß, dass es zwischenzeitlich sogar einen Einlassstop gab.

Allerdings war nicht alles für den schmalen Geldbeutel geeignet. Denn bei Carina Kappmeier, der Mutter von Ex-Venetia Alina, gab es überwiegend Maßanfertigungen zu kaufen. Ausgestellt war auch das Kürungskleid von Alina, das aber unverkäuflich war. „Wenn ich ein solches Kleid anfertigen würde, dann läge es bei etwa 1000 Euro.“ Vor drei Jahren hat sie sich erst als Schneiderin selbstständig gemacht. „Ich habe damals die meisten Kleider von Alina genäht und dafür sehr viel Zuspruch bekommen. Bisher bereue ich diesen Schritt nicht.“

Gerd Szablowski bietet dagegen nur ganz alte Kostüme an. Aus der Insolvenzmasse der Kammerspiele Düsseldorf, wo er damals auch arbeitete, hat er vor vielen Jahren etwa 1000 Kostüme gekauft, die er nach und nach bei Karnevalströdelmärkten verkauft. Unter anderem ein Cocktail Kleid „Babylon Berlin“ für 120 Euro.  „Dieses Kleid ist original aus den 1920er Jahren“, sagt Szablowski. Auch andere Kostüme sind bei ihm sehr günstig. Für die Maskierung als „Ali Baba“ bezahlt man 25 Euro und der die Verkleidung als  Edel-Bauer schlägt mit 35 Euro zu Buche, ein alter Ledermantel nur mit fünf Euro.

Nicole Fuchs hat ein Budget von 100 Euro. Sie probiert ein Efeu-Kostüm an. Es soll 60 Euro kosten, doch das ist ihr eigentlich zu teuer. „Ich werde noch versuchen zu handeln.“ Doch auch die zehn Euro Rabatt, die sie noch bekommt sind ihr nicht genug. „Dann schau ich mal weiter, die Auswahl hier ist ja riesig.“

Bei Elke Spantig aus Köln gibt es handgemachte Narrenkappen, die großen für 49 Euro. „Dass, was man auf dem Kopf trägt, ist schließlich das I-Tüpfelchen zum Kostüm.“ Der Renner sind Piratenkappen und die mit viel Glitzer und Strass. „Die Kappen mit dem Kölner Dom habe ich vorsichtshalber unter der Theke liegen.“ Nebenan bei Anne Schäfer aus Hellerhof gab es die selbst gehäkelten DEG- oder Fortuna-Mützen schon für 20 Euro. Die größte Nachfrage gab es aber bei den Kappen mit den Toten-Hosen-Emblemen.