Düsseldorf Rassekatze gleich zweimal verkauft
42-Jährige soll die Anzahlung nicht zurück gegeben haben. Prozess wird fortgesetzt.
Düsseldorf. Für ihren behinderten Sohn suchte eine Tierärztin im Internet nach einem Spielkameraden auf vier Beinen. Bei Ebay wurde sie fündig, für 380 Euro wurde dort ein niedliches Maine-Coon-Kätzchen angeboten, das erst wenige Tage alt war. Am Dienstag wurde daraus vor dem Amtsgericht ein Katzenjammer. Denn obwohl die Tierärztin 140 Euro angezahlt hatte, bekam sie die Katze bis heute nicht. Die ist längst an einen anderen Besitzer weiterverkauft worden. Wegen Betruges muss sich die 42-jährige Züchterin vor dem Amtsgericht verantworten.
Im Mai vergangenen Jahres sollte die Katze übergeben werden. Dazu hatte die Tierärztin nicht nur ihren Mann, sondern auch den behinderten Sohn mitgebracht. Der habe die ganze Zeit laut geschrien, erklärte die Angeklagte. Sie habe aber nicht so deutlich sagen wollen, dass die schüchterne Katze nicht das richtige Haustier für das behinderte Kind sei. Die 42-Jährige gab das Tier nicht heraus, weil es angeblich krank sei.
Als die Familie ihre neuen Hausgenossen zu einem späteren Termin abholen wollte, erklärte die Frau: „Die Katze ist tot.“ Sie weigerte sich auch, den Ehemann der Tierärztin in ihre Wohnung zu lassen und gab auch die 140 Euro Anzahlung zunächst nicht zurück.
Im Internet entdeckte die Familie, dass „ihre“ Katze dort weiter angeboten wurde. Erst nach massivem Druck zahlte die Züchterin und gab zu, das Kätzchen an jemand anders verkauft zu haben. Die 42-Jährige bestritt am Dienstag, dass sie die Tierärztin betrügen wollte.
Daran hat die Richterin allerdings noch Zweifel. Denn die Angeklagte ist bereits in fünf Fällen wegen Betrug vorbestraft. Darum muss am 20. Juni die Tierärztin aussagen, die am Dienstag nicht vor Gericht erschienen war.