Düsseldorf Rauschgift-Handel im Knast — um die Freundin zu versorgen

Ein 47-Jähriger hatte Drogen im Körper ins Gefängnis geschmuggelt. Der Maurer muss nun weitere dreieinhalb Jahre in Haft.

Foto: Andreas Bischof

Düsseldorf. Rund 20 Jahre seines Lebens hat ein Maurer im Gefängnis verbracht, weil er immer wieder Straftaten verübte. Als er erneut festgenommen wurde, wollte der 39-Jährige auch von dort seine Freundin versorgen. Gemeinsam fasste das Pärchen einen Plan. Im Körper schmuggelte die heute 47 Jahre alte Frau bei Besuchen Drogen in die Justizvollzugsanstalt, die der Maurer dort verkaufte. Am Dienstag musste er sich wegen Rauschgifthandels vor dem Amtsgericht verantworten.

Es waren immer die gleichen Portionen, die von der Frau im Körper versteckt wurden: Drei Gramm Heroin, drei Gramm Marihuana, zwei Gramm Haschisch und drei Tabletten. Die Drogen über gab sie ihrem Freund, wenn die beiden sich bei Besuchen gerade unbeobachtet fühlten. Für den Verkauf gab es feste Kurse, jeweils 510 Euro kassierte der 39-Jährige.

Das Geld gab er beim nächsten Besuch dann seiner Lebensgefährtin: „Die musste ja draußen klar kommen.“ Außerdem kaufte die 47-Jährige davon neues Rauschgift.

Kennen gelernt hatte sich das Paar auch im Gefängnis — die Frau war mit einem anderen Häftling verheiratet. Als der Maurer entlassen wurde, kamen die beiden zusammen. Doch der Maurer setzte seine kriminelle Karriere fort und verübte immer wieder Einbrüche, um seine Drogensucht zu finanzieren.

Bereits mit sieben Jahren kam der Angeklagte mit Alkohol und Haschisch in Berührung, als Jugendlicher kamen harte Drogen dazu. Seitdem fand er keinen Weg mehr zurück in ein normales Leben.

Am Dienstag legte der Handwerker ein volles Geständnis ab und will eine Alkohol-Therapie machen. Da er noch eine Reststrafe wegen Einbruchs zu verbüßen hat, wurde von der Amtsrichterin eine neue Gesamtstrafe von drei Jahren und sechs Monaten gebildet.