Rheinbahn: An Verspätungen sind die Verkehrssünder schuld

Der Verkehrsbetrieb liefert jetzt genaue Zahlen zu Falschparkern und anderen Störungen.

Düsseldorf. Die Rheinbahn holt zum Gegenschlag aus: Nachdem der Verkehrsbetrieb im vergangenen Jahr häufig mit Verspätungen und Bahn-Ausfällen Schlagzeilen machte, haben die Verantwortlichen nun die häufigsten Verursacher ausfindig gemacht: Falschparker, Falschabbieger oder Baggerfahrer, die Fahrdrähte heruntergerissen haben.

Nach Auskunft der Rheinbahn ist man den drei Störungsauslösern genau nachgegangen und liefert jetzt exaktes Zahlenmaterial der Vorfälle. Die Anzahl der dokumentierten Fälle sei eklatant hoch — deren Zunahme sei ebenfalls skandalös. Das Fazit der Rheinbahner vorweg: „Die jedes für sich schon äußerst ärgerlichen Ereignisse zeichnen in der Summe ein übles Bild des Verkehrsalltags und entsprechender Verstöße in Düsseldorf, zumindest was den ÖPNV angeht.“ Und: Derartige Probleme könnten selbst durch genügend Fahrer oder Busse sowie Ersatzverkehre nicht gelöst werden.

Falschparker Die Statistik der Rheinbahn weist allein für das vergangene Jahr 215 längere Stillstände von Straßenbahnen durch falsch parkende Autos oder Kleintransporter aus. Die Verzögerungen dadurch: 20 bis 45 Minuten je Vorfall, unter anderem auch für Folgebahnen oder Bahnen anderer Linien. 1100 „Betriebsstörungen“ (zwei bis drei pro Tag) hat die Rheinbahn Falschparkern zugeschrieben. Diese kehrten zwar relativ schnell wieder zu ihrem Wagen zurück, hätten aber damit immer noch für eine Verzögerung von zehn bis 15 Minuten gesorgt.

Falschabbieger Nach 14 Unfällen von Autofahrern im Jahr 2009, die durch falsches Linksabbiegen Bahnen gerammt hätten, ist diese Zahl nun stark gestiegen: 24 Linksabbieger-Unfälle zählte die Rheinbahn im vergangenen Jahr. Während 2009 insbesondere Autofahrer aus Düsseldorfer die Verursacher gewesen sind, ist laut Verkehrsbetrieb nun genau das Gegenteil zu beobachten: Auswärtige Fahrer seien häufiger schuld gewesen. Auffällig waren zwei Unfälle, bei denen vor einer Woche gleich zwei Autofahrer auf der Kaiserswerther Straße in U 78-Bahnen gekracht sind.

Bagger Auf fünf Abrisse von Oberleitungen im Jahre 2008 folgten laut Rheinbahn sieben in dem darauf folgenden Jahr. Zwölf waren es 2010 — und zwei bereits in diesem Jahr. Die Folge: langwierige Reparaturen, Stillstände, Umleitungen sowie Stauungen und Verzögerungen durch die umgeleiteten Bahnen.

Winterchaos Die Vorfälle während des starken Schneefalls, bei dem die modernen Silberpfeile auf den Gleisen einfach ihren Dienst versagt hatten, erwähnt die Rheinbahn nicht.