Rheinbahn bekommt in Flingern eine Extraspur
Auf der Flurstraße startet am Donnerstag ein Verkehrsversuch, der Autofahrer eine Fahrspur kostet und dem Nahverkehr helfen soll.
Düsseldorf. Autofahrer müssen sich ab Donnerstag umstellen, Nutzer der Straßenbahn-Linie 709 können sich freuen: Sie kommen schneller in Richtung Hauptbahnhof. Die Stadt startet heute einen Verkehrsversuch auf der Flurstraße in Flingern Nord, um den Nahverkehr zu beschleunigen. Der Versuch läuft bis zu zwölf Monate.
Die Verkehrsplaner setzen zwischen Hoffeld- und Dorotheenstraße (in Fahrtrichtung Dorotheenstraße) das Konzept um, das bereits auf der Grafenberger Allee kurz vor dem Staufenplatz bereits Wirkung gezeigt hat: Die linke Fahrspur wird gelb markiert. Das bedeutet, dass dort keine Autos mehr fahren dürfen. Die Spur ist ausschließlich für die Bahnen reserviert. Deshalb werden sie weniger im Stau stehen, der sich vor der Kreuzung insbesondere wegen der Linksabbieger bildet. Wenn die Bahnen schneller sind, müssen insgesamt weniger auf die Strecke — das hat der Versuch auf der Grafenberger Allee gezeigt.
Die Einmündung vor der Kreuzung von Flur- und Dorotheenstraße ist wieder zweispurig. Dann gibt es dort keine Konkurrenz zwischen den Autofahrer, die nach links wollen, und denen, die geradeaus oder rechts fahren.
Die Linie 709 ist nach Angaben der Stadt mit 54 000 Fahrgästen in Düsseldorf mit Abstand die am stärksten nachgefragte Straßenbahn-Linie. Pendler, die in Düsseldorf leben und in anderen Städten arbeiten, spielen dabei eine große Rolle. Deshalb ist es so wichtig, dass die Züge von Gerresheim, Grafenberg und Flingern pünktlich den Hauptbahnhof erreichen. Die 709 ist im Fünf-Minuten-Takt unterwegs, so dass die Beschleunigung eine umfassende Wirkung hat.
Die linke Fahrspur wird ausdrücklich noch nicht dauerhaft gesperrt, folglich spricht die Stadt von einem Versuch. Das heißt, sie untersucht ab heute auch, ob und wie weit sich die Autos vor der neuen ÖPNV-Spur stauen und ob die Fahrer auf andere Routen im Stadtteil ausweichen.