Düsseldorf Rheinbahn-Depot: Noch kein Ja-Wort zu den Ateliers
Keine klaren Zusagen von Stadt, Land und Akademie zum Steinberg.
Düsseldorf. Die Frage, ob die Kunstakademie die denkmalgeschützten Hallen im Rheinbahn-Depot Am Steinberg für Postgraduierten-Studenten als Künstler-Ateliers benutzen wird, ist noch immer ungeklärt. Fest steht derzeit eigentlich nur, dass niemand Geld hat, aber dass alle Parteien einander den Schwarzen Peter zuschieben.
Das sind die Hintergründe: Der Bildhauer Tony Cragg war noch Rektor der Kunstakademie, als es ein Essen mit dem damaligen Oberbürgermeister Dirk Elbers gab. Elbers soll in dieser Situation erklärt haben, die Stadt Düsseldorf sei an den Ateliers interessiert. Man sei daher bereit, einen einmaligen Investitionszuschuss bis zu einer Million Euro beizusteuern. Daraufhin schrieben Kulturdezernent Hans-Georg Lohe und OB Elbers Briefe an die Wissenschaftsministerin.
Aber der Lohe-Brief war kaum etwas wert, denn parallel dazu hätte sich die Kunstakademie erklären müssen. Sie löste das Versprechen des inzwischen pensionierten Rektors Tony Cragg nicht ein, selbst eine Million Euro aufzubringen. Craggs Nachfolgerin Rita McBride hält wenig von dem Vorhaben.
Eigentlich hätte sich der damalige Kanzler Dietrich Koska um das Projekt kümmern müssen. Das tat er aber nicht, denn der Senat ist gespalten. Einige Professoren fürchten eine Mehrbelastung, wenn sie sich um ihre Postgraduierten-Studenten kümmern müssen. Andere meinen, die Meisterschüler müssten sich in der rauen Wirklichkeit bewähren. Wieder andere würden das Projekt nur unterstützen, wenn das Land neue Lehrkräfte einstellt, was illusorisch ist. Es gibt aber auch eine große Anzahl von Professoren, die das Projekt uneingeschränkt gut finden.
Der jetzige Stand der Dinge gleicht einer Lachnummer: Es gibt lediglich eine Kommission unter Beteiligung des Dekans und der Rektorin. Sie geht zunächst einmal von nur einer Halle für 25 bis 40 Studenten aus. Sie tagt und sie führt Protokoll.
Die Kernfrage aber kann sie nicht lösen: Wer zahlt überhaupt und wofür? OB Thomas Geisel erklärt lediglich sein Interesse. Aktuelle Zusicherungen zu einem Investitionszuschuss gibt es weder von der Stadt noch von der Akademie. Und inzwischen hat auch das Land einen angespannten Haushaltsplan.