Rheinbahn in Düsseldorf Produktion neuer Bahnen – das lange Warten auf den Scheibenwischermotor

Düsseldorf · Bei der Auslieferung der neuen Stadtbahnen HF6 gibt es Verzögerungen. Jetzt können weitere neue Fahrzeuge den Betrieb aufnehmen.

Die Lieferung neuer Bahnen hat Verspätung. Ein Grund: die Motoren für Scheibenwischer konnten nicht hergestellt werden.

Foto: Rheinbahn

Noch in diesem Jahr sollen neuen Stadtbahnen des Typs HF6 den Betrieb aufnehmen, weitere an die Rheinbahn geliefert werden. Das teilen sowohl Hersteller Alstom als auch die Rheinbahn auf Nachfrage unserer Redaktion mit. Zudem sickert durch, welche Probleme es zuletzt genau gab, die von beiden Unternehmen stets nur mit Schwierigkeiten bei der Qualität und den Lieferketten benannt wurden. So konnten nach Informationen unserer Redaktion die Motoren für die Scheibenwischer nicht gefertigt werden. Die Rheinbahn spricht offiziell von Verzögerungen beim Einbau elektronischer Bauteile.

Zudem verwendete der Hersteller, wie unsere Redaktion erfuhr, einen anderen Stahl als angekündigt. Das führte zu Verzögerungen bei der Zulassung. Nun heißt es von der Rheinbahn: „Wir konnten die offenen Qualitätsfragen gemeinsam mit Alstom und der Technischen Aufsichtsbehörde zur Zufriedenheit aller Parteien behandeln.“ Auch Alstom bestätigt das und teilt mit: „Entsprechend läuft die Produktion der Stadtbahnen wieder auf Hochtouren.“ Die Probleme führt Alstom auf Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg zurück, was zu „Personalausfällen, Materialengpässen und Qualitätsproblemen bei einzelnen Komponenten geführt“ habe. „Die Auswirkungen – auch auf die Produktion der neuen Stadtbahnen für die Rheinbahn – spüren wir bis heute.“

25 von 59 für knapp 200 Millionen Euro bestellte Bahnen fahren bislang durch Kostenpflichtiger Inhalt Düsseldorf. Bis Ende des Jahres sollen es zwei mehr sein, weitere fünf im Januar hinzukommen, sagt die Rheinbahn. Eigentlich sollten Anfang des neuen Jahres alle neuen Bahnen verfügbar sein. Alstom sagt das jetzt für die zweite Jahreshälfte zu, die Rheinbahn benennt einen Zeitraum bis Ende des Jahres 2024. Nun müssen alte Bahnen länger fahren.

Die neuen Fahrzeuge können als Problembahn bezeichnet werden. Schon bei einer Probefahrt vor fünf Jahren rammte sie einen Bahnsteig in Duisburg. Nachdem im vergangenen Jahr der Betrieb gestartet war, Kostenpflichtiger Inhalt mussten die Fahrzeuge kurz danach aufgrund von Problemen mit den Trittstufen diesen wieder einstellen. Schließlich verzögerte sich die Auslieferung. Das führt auch dazu, dass der Duisburger Verkehrsgesellschaft nicht mit einer Bahnleihe ausgeholfen werden kann, wodurch die U79 in der Nachbarstadt wieder im Zehn-Minuten-Takt unterwegs sein könnte.

Inzwischen allerdings laufen die Bahnen laut Rheinbahn sehr zuverlässig. Mehr als zwei Millionen Fahrkilometer haben sie inzwischen hinter sich, wie Sprecher Thomas Kötter sagt. „Die Kinderkrankheiten, die es in der Anfangszeit gab, haben sich erledigt.“