Rheinbahn Bahnen müssen langsamer fahren

Düsseldorf · Wegen mangelhaften Ersatzteils müssen Wagen überprüft werden.

Eine NF6 der Rheinbahn.

Foto: Rheinbahn

Die Pannenserie bei der Rheinbahn reißt nicht ab. Am Mittwochabend hat das Unternehmen bekanntgegeben, dass ab sofort für alle 48 Straßenbahnen der Baureihe NF6 (die von einem Leipziger Unternehmen modernisiert werden) ein Tempolimit von 40 Stundenkilometern gilt, was „in Einzelfällen zu Verspätungen“ führen könne. Die Vorgabe sei nach Abstimmung mit der Technischen Aufsichtsbehörde nötig, da „ein Ersatzteil im Fahrwerk nicht den Anforderungen des Herstellers entspricht“, wie es in der Pressemitteilung des Unternehmens heißt. Es geht um ein Gelenklager. Das Tempolimit solle für weniger Belastungen der Bahnen sorgen und somit einen sicheren Betrieb gewährleisten.

Der Fund des defekten Ersatzteils macht eine umfangreiche Überprüfung aller betroffenen Wagen nötig. Diese wird laut Rheinbahn die ganze Nacht über fortgesetzt. Im Laufe des Donnerstags sollen dann alle Fahrzeuge kontrolliert worden sein.

Bei jedem Fahrzeug ohne Befund soll das Tempolimit unmittelbar wieder aufgehoben werden. Alle anderen Wagen sollen schnellstmöglich mit einem den Anforderungen entsprechenden Ersatzteil ausgestattet werden. U-Bahnen sind nicht betroffen.

Der Fund des defekten Ersatzteils ist die neueste Episode in der anscheinend nicht enden wollenden Serie von Pannen bei der Rheinbahn, die zuletzt zur Trennung von Chef Michael Clausecker führte. So führte ein Fahrermangel zu Ausfällen und Verspätungen, ein Prototyp für neue Bahnen rammte eine Haltestelle, da er aufgrund eines Fehlers im Lastenheft zu breit geplant wurde, in einem alten Bahntyp wurden Risse festgestellt, was bereits zu Stilllegungen geführt hat. Auch bei den angestrebten Passagierzahlen hinkt das Unternehmen seinen Zielen hinterher, weshalb sie korrigiert werden mussten.