Düsseldorf Said B. weinte beim Urteil

Er war lange einer der meistgesuchten Verbrecher im Land.

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Düsseldorf. Acht Monate lang wurde im Landgericht unter strengsten Sicherheitsmaßnahmen verhandelt. Denn Said B. galt als gefährlich. An 24 zum Teil brutal ausgeführten Überfällen auf Banken, Möbel- und Supermärkte soll der 41-Jährige beteiligt gewesen sein. Am Freitag wurde er zu einer Haftstrafe von 14 Jahren und sechs Monaten verurteilt. Said B. weinte, als die Vorsitzende Richterin Bettina Reucher-Hodges das Urteil verkündete.

Immerhin bleibt dem 41-Jährigen die drohende Sicherheitsverwahrung erspart. Dann wäre Said B. auch nach Verbüßung seiner Haftstrafe nicht auf freien Fuß gesetzt worden. Die Richterin hatte allerdings im Laufe des Prozesses den Eindruck gewonnen, dass der Angeklagte von den Aussagen der Opfer beeindruckt war.

Besonders brutal ging die Bande beim Überfall auf ein Möbelcenter in Dormagen vor. Der Geschäftsführer wurde so lange mit einem Elektroschocker gefoltert, bis er das Bewusstsein verlor. Er schilderte in dem Prozess seine Todesangst: „Mein letzter Gedanke war meine Tochter.“

Mehrere hunderttausend Euro hatte die Bande bei den Überfällen von 2008 bis 2010 erbeutet. Danach war Said B. drei Jahre lang untergetaucht. Festgenommen wurde er nach einer filmreifen Verfolgungsjagd in Trier. Dabei hatte der 41-Jährige auf einen Polizisten geschossen.

Im Prozess hatte der Angeklagte ein umfassendes Geständnis abgelegt. Er will in der Haft nun eine Ausbildung zum Koch machen.