Bundestagswahl 2021 Sara Nanni aus Düsseldorf für den Bundestag: Der Frieden als wichtiges Thema
Düsseldorf · Die 34-Jährige wird ab September aller Voraussicht nach dem Bundestag angehören – und will in die Außenpolitik.
Bei der Bundestagswahl am 26. September wird in den beiden Düsseldorfer Wahlkreisen jeweils ein Direktmandat vergeben. Um bei der Wahlentscheidung zu helfen, stellen wir die Bewerber der sechs im Bundestag vertretenen Parteien vor – zunächst aus dem südlichen Wahlkreis 107.
Wer ist die Kandidatin?
Sara Nanni, 34 Jahre alt, hat einen Masterabschluss in Friedens- und Konfliktforschung gemacht und arbeitete zuletzt bis Ende Juli in einem Forschungsprojekt der Hochschule Düsseldorf, in dem es um politische Radikalisierung ging. Sie ist verheiratet, hat ein Kind und wohnt in Lierenfeld. Wegen eines guten Listenplatzes gilt ihr Einzug in den Bundestag als sicher, darüber hinaus tritt sie als Direktkandidatin im Südwahlkreis an.
Was sind ihre wichtigsten politischen Stationen?
Ein politisches Mandat hatte Nanni bislang nicht, und in der Düsseldorfer Kommunalpolitik ist sie noch nicht in Erscheinung getreten. Nannis Thema ist die Außen- und Friedenspolitik. Sie hat sich parteiintern durch ihr Mitwirken in der Bundesarbeitsgemeinschaft für Frieden und Internationales einen Namen gemacht und war für vier Jahre die Sprecherin dieses Gremiums.
Als Jugendliche hat sie sich im Kinder- und Jugendparlament in Waltrop (Kreis Reckingshausen) engagiert, dort ist sie aufgewachsen. Der Weg zu den Grünen war klassisch: Nanni wollte sich für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen einsetzen, das brachte sie zur grünen Jugend. Als ein politisches Vorbild sieht sie Claudia Roth. Nanni lobt, dass die auch nach so vielen Jahren in der Politik „kein Stück Panzer“ habe, sondern zuhören könne und offen und verantwortungsbewusst sei.
Wofür steht die
Kandidatin politisch?
Auch im Bundestag will sie sich um die Themen Außenpolitik und Frieden kümmern und sieht das als logische Folge ihres Studiums und ihres bisherigen politischen Engagements. Sie wolle daran mitwirken, dass Deutschland in der Lösung internationaler Konflikte eine aktivere Rolle spiele und bessere Strategien nutze, um es nicht erst zu gewaltsamen Eskalationen wie jetzt in Afghanistan kommen zu lassen. Daneben will sie sich für gesellschaftlichen Zusammenhalt und gegen eine Radikalisierung und Zersplitterung der Gesellschaft einsetzen. Nanni sagt, sie wolle eine Stimme sein, die das Miteinander stärkt.
Was will die Kandidatin
für Düsseldorf erreichen?
Auch für Düsseldorf sei wichtig, dass Armut stärker bekämpft werde. Das gelte insbesondere für Kinder. Nanni will für eine Kindergrundsicherung und eine gute Infrastruktur für Bildung und Erziehung eintreten, um die Chancen für betroffene Kinder zu verbessern. Auf der anderen Seite seien auch zu viele Senioren von Armut betroffen, hier fordert sie zur Besserung eine Mindestrente.
Wie stehen ihre Chancen?
Wenn die Grünen über zwölf Prozent kommen – und danach sieht alles aus – dürfte ihr NRW-Listenplatz 17 für einen Einzug in den Bundestag reichen. Auch eine Direktwahl mit den Erststimmen im Südwahlkreis ist angesichts der historischen Stärke der Grünen nicht ausgeschlossen, auch wenn die Prognosen zuletzt wieder deutlich in Richtung von CDU-Kandidatin Sylvia Pantel gingen.
Je nach Ausgang des Wahlabends könnte Nanni damit eine neue Rolle für eine Grüne in Düsseldorf erhalten. Sie wäre direkte politische Vertreterin der Menschen im Düsseldorfer Süden, ein solches Mandat erhielten in Düsseldorf bislang nur Politiker von CDU und SPD.