Schiefe Böden im Sozialamt
Stadt will nun endlich an der Münsterstraße 64 ausziehen.
Düsseldorf. Gibt es denn so etwas: Ein städtisches Dienstgebäude, in dem die Böden so schief sind, dass ein Statiker empfohlen hat, die Aktenschränke vorsorglich besser im Flur aufzustellen? Ja, das gibt es. Und der Missstand ist auch nicht neu, sondern ärgert rund 20 Mitarbeiter des Sozialamtes seit Jahren. Das kam bei der gestrigen Personalversammlung der Stadt in der Philipshalle heraus.
Haus des Anstoßes ist die Zweigstelle des Sozialamtes an der Münsterstraße 64 in Derendorf. In der ersten Etage sitzt hier die Servicestelle für Empfänger von Grundsicherung im Alter für den Düsseldorfer Norden und das Zentrum. Hier haben die Fußböden eine Schieflage, in Boden und Wänden zeigten sich Risse, die ein Statiker aber als unbedenklich einstufte.
Besitzer des Gebäudes ist der Discounterriese Aldi, die Stadt hat zwei Etagen angemietet. Das Amt für Gebäudemanagement jedoch schaffte es offenbar lange nicht, aus diesem Mietvertrag herauszukommen. Beziehungsweise Aldi dazu zu bewegen, die Fußböden zu begradigen. Roland Buschhausen, der Leiter des Sozialamtes, will das nicht kommentieren. Er bestätigt aber das Problem: „Ja, dort gibt es schiefe Böden.“ Er kennt auch die Beschwerden von Mitarbeitern, die über Rückenschmerzen und Ähnliches klagten. „Deshalb suchen wir längst ein barrierefreies Ausweichquartier. Und spätestens Anfang 2012 werden wir auch die Münsterstraße verlassen“, sagt er.
Vermutlich können die Mitarbeiter in die Zentrale des Sozialamtes an der Willi-Becker-Allee umsiedeln, wenn dort die Jugendgerichtshilfe Platz macht und an die Witzelstraße umzieht.
Diesen Plan allerdings finden nun plötzlich manche Mitarbeiter von der Münsterstraße gar nicht so toll. Jetzt, so ist zu hören, preisen sie die Vorzüge des Standortes in Derendorf und haben ihre Rückenschmerzen vergessen — ein Verbleib kommt aber nicht in Frage.