Schließfächer sind immer begehrter

Der Wunsch nach Sicherheit und die Angst vor einem Einbruch verstärken die Nachfrage bei den Banken.

Foto: SSK

Düsseldorf.Die Nachfrage nach einem Schließfach bei der Bank steigt. Das bestätigen die von der WZ angefragten Geldinstitute. Doch was die Düsseldorfer in dem Safes aufbewahren, ist ein Geheimnis. Auch die Banken wissen es nicht. Bankmitarbeiter schließen die Tresorräume auf, danach wird der Kunde alleine gelassen, um Dinge in sein Fach zu legen oder sie herauszunehmen.

Foto: VBZ

„Die Nachfrage hat sich in den letzten 18 Monaten deutlich erhöht“, bestätigt Gerd Meyer, Sprecher der Stadtsparkasse Düsseldorf. Bei den Kunden überwiege der Wunsch nach mehr Sicherheit. Doch nicht nur wertvoller Schmuck, Gold und Dokumente werden in den Schließfächern der Tresorräume aufbewahrt.

Foto: dpa

Es gibt auch die Theorie, dass viele dort Bargeld bunkern. Aus Angst vor drohenden Negativzinsen auf dem Sparbuch. Der Haken: „Ins Schließfach darf zwar oft Bargeld“, sagt Markus Feck, Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Er erläutert: „Im Schadensfall ist der Kunde aber bei einigen Instituten nicht versichert.“

Die Stadtsparkasse Düsseldorf verfügt über 37 400 Bankschließfächer. 70 Prozent sind vermietet. Die Schließfächer werden nur an die eigenen Kunden vermietet. Da es nicht in jeder der 64 Filialen bautechnische Voraussetzungen (Fläche, Dicke der Wände) für die Tresorräume gibt, werden den Kunden dann Fächer in einer nächstgelegenen Filiale vermittelt.

Das meistgenutzte Schließfach bei den Stadtsparkassen-Kunden ist 240 Millimeter breit, 99 Millimeter hoch und 380 Millimeter tief. „Da ist Platz für Papiere und Schmuck“, erklärt Gerd Meyer. Die Miete kostet jährlich 70 Euro. Ohne Versicherungsschutz. Der muss individuell je nach Inhalt angepasst werden.

Das ist auch bei der Commerzbank so. Die bietet in Düsseldorf 9400 Schließfächer zu Jahresmiete an, zwei Drittel seien — so laut Bundesschnitt — belegt. An den meisten Standorten seien noch Fächer verfügbar. „Wir registrieren eine leichte Steigerung der Nachfrage und erwarten eine stabile Entwicklung“, sagt Christian Erber Niederlassungsleiter der Commerzbank Düsseldorf.

Die Höhe der Miete richtet sich bei allen Geldinstituten nach der Größe des Fachs. Bei der Commerzbank ist das meistgenutzte 8000 Kubikzentimter (ccm) groß. Das ist nur Platz für einen schmalen DIN-A-Ordner. Die Miete beträgt 89 Euro im Jahr. Der Inhalt ist bis zu einem Wert von 26 000 Euro versichert, mit Ausnahme von Bargeld und Elementarschäden. Der Abschluss einer individuellen Zusatzversicherung ist möglich. Voraussetzung für die Anmietung: Es muss ein Girokonto bei der Bank eröffnet werden. Die Commerzbank hat übrigens zum Jahresbeginn die Mietpreise erhöht.

Gleich geblieben sind diese bei der Deutschen Bank. Auch hier stellt Stefan Märkl, Leiter Privatkunden Region Nordwest, „eine stabile Nachfrage fest“. Für den Fall, dass in einer Filiale die Kapazitäten erschöpft seien, werden den Kunden Schließfächer in nahegelegenen Standorten angeboten. Die Schrankfachmiete für die Größe bis 9 000 Kubikzentimeter beträgt 59,50 Euro, bis 12 000 Kubikzentimeter 77,35 Euro. Es gibt aber auch deutlich größere Sicherheitsfächer im Angebot.

Experte Markus Feck rät den Verbrauchern, sich gut zu überlegen, was Wichtiges im Schließfach deponiert werden soll. Danach richte sich die Größe. Auch die Preissteigerungen der Miete sollten kalkuliert werden. „Die Schließfächer werden künftig eher teurer“, so Feck. Der aber auch sieht, dass die Vermietung „kein Umsatzbringer für die Banken ist“.

Man sollte aber sich an die Vorgaben der Banken halten, und im Zweifel kein Bargeld in den Fächern aufbewahren. Zudem müsse der individuelle zusätzliche Versicherungsschutz geprüft werden. Gerade, wenn man im Schließfach kostbaren Schmuck aufbewahren will. Wichtig ist aber auch die Dokumentation der eingelagerten Gegenstände. Hier können Fotos oder Zeugen helfen.