Schüler wollen Eis-Meister werden

Jubeln für die besten Läufer war im Stadion Benrath angesagt. Kinder von 34 Grundschulen aus Düsseldorf traten gegeneinander an.

Foto: Sergej Lepke

Wettkampf-Stimmung in der Benrather Eishalle: Schüler in den Zuschauerreihen jubeln, trommeln, feuern ihre Teams an. Unten drängen sich junge Sportler an die Bande, beobachten konzentriert, was ihre Konkurrenten auf dem Eis tun — bevor sie endlich selbst rauf dürfen. Mit ihren Lehrern tauschen sie letzte Tipps aus, dehnen sich noch einmal oder balancieren — weniger, um sich warm zu machen, als vielmehr, um sich abzulenken und das Warten auszuhalten.

34 Mannschaften traten bei den 36. Meisterschaften der Düsseldorfer Grundschulen gegeneinander an. Auf dem Eis war einiges los: Vier bis fünf Teams, jedes vor einer mit Hütchen abgetrennten Bahn, schickten ihre zehn besten Läufer durchs Stadion. Je ein Mädchen und ein Junge oder die ganze Mannschaft hatten sechs Kategorien zu bewältigen. In den letzten Monaten haben sich die Schüler im Sportunterricht teils intensiv vorbereitet.

Liv und Paul aus der vierten Klasse der Katholischen Grundschule Einsiedelstraße haben das Glück, dass sie neben dem Stadion zur Schule gehen — und daher schnell mal eislaufen gehen können, auch in der Freizeit. „Ich mag die Discos“, sagt Paul. „Dabei habe ich trainiert.“ Die beiden sind gut, Liv darf im Stadion sogar allein eine Übung vorzeigen, damit alle Teilnehmer noch mal sehen, wie es richtig geht.

Stolz flitzt sie später beim Warmlaufen über das Eis. Manche jungen Läufer genießen es sichtlich, im Mittelpunkt zu stehen, winken teils ins jubelnde Publikum. Der Beginn des Wettbewerbs ist noch recht einfach: ein paar Runden durchs Stadion drehen. Doch dann geht es los: Beim Slalom kommt es darauf an, eine gute Figur zu machen. Der Schwung darf nur aus den Knien kommen, die Kufen sollen auf dem Eis bleiben — sonst gibt es Punktabzüge. Manche Schüler flitzen nur so durchs Stadion, andere kämpfen sich tapfer Meter für Meter voran, setzen immer erneut an — angefeuert vom Team im Rücken.

Ronja hat Spaß, sie gehört mit ihrer Schule, der Grundschule Unter den Eichen, mit zu den Besten. Dabei steht sie noch gar nicht lange auf dem Eis, hat erst für den Wettbewerb damit angefangen. „Aber ich fahre viel mit den Inlinern, das ist total ähnlich“, erklärt sie. Sie weiß auch, wie es geht: „Meist kommt es darauf an, dass man nicht zu wenig, aber auch nicht zu viel Schwung hat.“

Manche Teams haben Fan-Plakate und Maskottchen mitgenommen oder sich einen eigenen Schlachtruf ausgedacht. Die Moderatoren bitten die Zuschauer, nicht ganz so laut zu jubeln. Es geht zügig vorwärts zur nächsten Übung, die Helfer auf dem Eis stellen rasch umgefahrene oder verrutschte Hütchen wieder auf die richtige Stelle. Die Kampfrichter, die dick eingemummelt auf dem Eis stehen, notieren die Punkte, die die Schüler erreicht haben.

Danach versuchen die Kinder, in einer tiefen Hocke möglichst weit zu fahren. Mit Feuereifer rasen sie los, halten die Arme weit vorgestreckt. In der Aufregung bleibt dabei der eine oder andere Sturz nicht aus. Macht nichts, aufstehen und weitermachen. Nach der nächsten Kategorie, dem Rückwärtslauf, kommt das wohl Spannendste: die Staffel mit Hindernissen. Die Schüler greifen einen Reifen von einem Hütchen, flitzen damit ans Stadionende, wo sie unter einer Stange hindurch müssen. Die Richter stoppen die Zeit.

Erleichtert und glücklich kommen die Kinder im Anschluss vom Eis. Dann heißt es abwarten, in wenigen Tagen steht fest, welche Schule die meisten Punkte hat.