Düsseldorf Schule aus: Der Start ins neue Leben
Für mehr als 4000 Schulabgänger beginnt ein neuer Lebensabschnitt, vier erzählen von ihren Plänen.
Düsseldorf. Für die meisten Schüler in Nordrhein-Westfalen ist heute der letzte Schultag vor den großen Sommerferien. Doch einige haben schon länger schulfrei — und zwar oft endgültig. Die Rede ist von den Schülern, die in diesem Jahr ihren Abschluss erlangt haben — an den Gymnasien, an den Real- und auch an den 10 noch bestehenden Hauptschulen der Stadt.
Die genauen Zahlen der Absolventen stehen noch nicht fest. „Und die werden wir auch erst im Herbst bekommen“, sagt Stefanie Klockhaus von der Bezirksregierung Düsseldorf, in deren Zuständigkeit die Düsseldorfer Gymnasien fallen. Sagen kann sie jedoch, wie viele Schüler in diesem Jahr zur Abiturprüfung zugelassen wurden. An den Gymnasien der Stadt sind das zusammen 1807, an den Düsseldorfer Gesamtschulen wurden genau 287 zugelassen, nochmals 677 an Berufkollegs. Schüler, deren Noten in den vergangenen zwei Jahren allzu sehr zu wünschen übrig gelassen haben, wurden nicht zu den zentralen Prüfungen zugelassen.
An den Hauptschulen haben jüngst etwa 600 junge Menschen ihren Abschluss nach Klasse neun geschafft. Sieben Prozent der Schüler aus den Abschlussklassen haben das nicht geschafft. „Das ist eine sehr gute und sehr niedrige Quote“, sagt Düseldorfs Schulamtsdirektorin Angela Kirchhoff. Ein Jahr länger sind rund 320 Hauptschüler zur Schule gegangen. Von ihnen haben 300 den mittleren Schulabschluss in der Tasche, circa 20 haben das nicht geschafft. Der dritte an der Hauptschule erreichbare Abschluss ist der der Fachoberschulreife. Um die 220 haben dafür in den vergangenen Jahren die Schulbank gedrückt. „Nur zehn von ihnen haben es nicht geschafft, das ist sehr erfreulich“, sagt Kirchhoff. Zusätzlich haben etwa 100 Schüler die Qualifikation erreicht, die sie nun zum Besuch der gymnasialen Oberstufe berechtigt. Da Kirchhoff noch nicht von allen Hauptschulen eine genaue Zahl genannt bekommen hat, sind die Zahlen teilweise geschätzte Werte.
An den 13 Düsseldorfer Realschulen haben im jüngsten Schuljahr 1185 Schüler die 10. Klassen besucht. Auch hier liegen, wie schon bei den Abiturienten, noch keine Zahlen vor, wie viele davon ihren Abschluss geschafft haben.
„Irgendwie ist es schade, dass es jetzt so ganz vorbei ist“, sagt Mara Jüngst (17), die ihren mittleren Schulabschluss an der Dumont-Lindemann-Hauptschule in Bilk gemacht hat. Seit rund zwei Wochen ist die von der Schule freigestellt, hat ihr Abschlusszeugnis erhalten. „Ich vermisse die Lehrer und Schüler schon ein wenig“, sagt sie. Jetzt beginnt für sie ein neuer Lebensabschnitt: Sie wird eine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau beginnen.
Fast genau so geht es Hanna Bock und Jennifer Michejew (beide 16), die zuletzt die zehnte Klasse der Freiherr-vom-Stein-Realschule an der Färberstraße in Friedrichstadt besucht haben. „Noch vor einem halben Jahr hätte ich gewettet, dass ich froh bin, wenn die Schulzeit endlich vorbei ist“, sagt Hanna. Jetzt sehe das aber doch anders aus und auch sie vermisst ihre Schule schon jetzt. Eine Ausbildung zur Konditorin wird sie nun beginnen. Jennifer zieht es nach Erkelenz an ein Berufskolleg, wo sie ihr Fachabitur erlangen möchte.
Abiturient Paul Falk ist froh, dass die Schulzeit jetzt endlich Geschichte ist. „Auch wenn wir dank G8 ein Jahr weniger hatten, kam es mir wie eine Ewigkeit vor“, sagt er. Am Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium in Benrath hat er sein Abitur mit der Note 1,9 bestanden, am vergangenen Samstag endete sein letzter offizieller Schultag mit dem Abiball. Für ihn heißt es jetzt erst einmal entspannen.