Schwimmend durch die Herbstferien
Viele Kinder nutzen die Ferien, um etwas Wichtiges zu lernen: Schwimmen.
Düsseldorf. Schnell noch die Poolnudel geschnappt und den Korken-Gürtel umgeschnallt, dann heißt es schon: „Alle ins Wasser und los geht’s!“ Für rund 80 Düsseldorfer Schüler geht es in den Ferien ins Becken, zum Tauchen, Springen und vor allem Schwimmen lernen.
Wie in jeden Schulferien bietet die städtische Schulverwaltung in Zusammenarbeit mit der Bädergesellschaft Düsseldorf auch in diesen Herbstferien wieder zahlreiche Schwimmkurse an. Ob totaler Schwimmanfänger oder Fortgeschrittener, jeder ist willkommen.
Und wer da ist, ist auch direkt drin — im Wasser. „Wir haben natürlich auch Kinder, die absolut wasserscheu sind“, erklärt Anfängerkursleiterin Veronique Stahl, aber, und das verstehe sich ja von selbst, auch sie kommen um das Nass nicht herum.
Der erste Schritt ist immer das Bein-Training: „Denk an die Froschbewegung. Zieh die Beine an, wie ein Frosch!“ Wer kennt das nicht noch aus dem eigenen Schwimmunterricht. Für die Kursbetreuer gilt es, das zu korrigieren, was noch nicht froschähnlich ausschaut und die Kinder daher nicht über Wasser hält.
Auf einen Ausbilder kommen durchschnittlich drei bis höchstens fünf Kinder, so ist die individuelle Betreuung und vor allem Förderung gewährleistet. Sind die Hände ausgestreckt und bleiben die Arme unter Wasser? Ist die Beinarbeit in Ordnung? Viele Dinge sind es, die den Nicht-Schwimmer schließlich zum Schwimmer machen.
Die Kinder lernen recht schnell, was es heißt zu schwimmen. Aber: „Ein Schwimmkurs allein nützt gar nichts“, erklärt Michaela Brinkmann, Badebetriebsleiterin im Hallenbad Düsselstrand. Sie appelliert an die Eltern, denn nach dem Kurs seien die Kinder auf deren Bereitschaft angewiesen, sie zum Schwimmbad zu bringen oder sogar mit ins Wasser zu gehen.
Vielen Kindern fehle einfach die Kraft, um sich auf Dauer über Wasser halten zu können. „Ohne regelmäßiges Schwimmtraining überschätzt man schnell seine eigene Kapazität“, warnt auch Roland Scheidemann von der DLRG.
Wie wichtig es ist, sicher schwimmen zu können zeigt die traurige Bilanz von 47 Todesfällen, die es im Jahr 2012 allein in NRW gegeben hat. Viele der Ertrunkenen wären wohl noch am Leben, wenn sie hätten schwimmen können. „Im Alter von fünf Jahren, also noch vor der Einschulung, das ist der beste Zeitpunkt, um schwimmen zu lernen“, sagt Scheidemann.
Nicht nur der Sicherheit halber, auch zur Spaßförderung ist schwimmen und schwimmen lernen nützlich. Den Kindern beim Kurs im Düsselstrand sieht man es zumindest an: strahlende Gesichter nach jeder geschafften Bahn.
Die sieben Jahre alte Lisa ist stolz auf jeden einzelnen Gummi-Korken, den sie nicht mehr benötigt, um über Wasser gehalten zu werden, denn das schafft sie schon fast allein. Und auch die anderen Kinder kommen alle gerne, denn sie möchten schwimmen und lernen, wie es richtig geht.
Seit mehr als 20 Jahren schon besteht diese Ferienkursinitiative und wurde immer gut angenommen. In den nächsten Ferien ist es für viele Kinder dann wieder so weit, wenn es heißt „Alle ins Wasser und los geht’s!“