Stadt dimmt die Straßenbeleuchtung

An vielen Straßen und Wegen wird die Leuchtkraft dem Verkehr angepasst.

Düsseldorf. Kommen viele Autos, wird die Danziger Straße hell erleuchtet, ist es ruhig, schaltet auch die Beleuchtung einen Gang runter. Düsseldorf dimmt die Straßenbeleuchtung, je nach Bedarf. Seit Dezember 2012 liefen vier Pilotprojekte in der Stadt.

Die Joggingstrecke am Kaiser-Wilhelnm-Ring wurde probeweise mit Bewegungssensoren ausgestattet. Kommen Läufer, schaltet sich die Beleuchtung ein, kommt keiner bleibt es dunkel. „Das Projekt an der Joggingstrecke ist aber gescheitert“, sagt Patric Stieler, Abteilungsleiter Verkehrstechnik bei der Stadt. Die Technik war zu störanfällig, es wurde auf tageszeitliche Intervalle umgestellt.

Auch am zweiten Standort, dem Benrather Schlossufer, sollten Spaziergänger oder Jogger per Radar erfasst und so die Beleuchtung aktiviert werden. Aber: Die Sensoren waren so empfindlich, dass auch fallende Blätter oder Kleintiere das Licht anknipsten.

Besser lief es an der Rittersbergstraße in Urdenbach, wo ebenfalls Bewegungsmelder eingesetzt werden, die mit der Fortbewegung von Fußgängern oder Radfahrern die Lichtstärke erhöhen. Der Haken hier: Die Mehrkosten, die laut einer Informationsvorlage aus dem Ordnungs- und Verkehrsausschuss „nicht im Verhältnis zur Energieeinsparung“ stehen. „Hier geht es dann eher um Naturschutz und Anwohner, die sich durch zu grelle Straßenbeleuchtung gestört fühlen“, sagt Stieler. Ohnehin kämen für diese Variante der Lichteinsparung nur Parkwege oder Fußwege in naturnahen Randlagen in Frage.

Anders sieht es beim vierten und erfolgreichsten Pilotprojekt aus: An der Danziger Straße wurde die aus dem Jahr 1960 stammende Beleuchtungsanlage für 1,43 Millionen Euro durch intelligentes System ersetzt, das die Beleuchtung dem Verkehrsaufkommen anpasst. Die 172 Lampen sind mit dem Verkehrsrechner gekoppelt, der in Echtzeit die Zahl der Autos misst und dann die Stärke der Beleuchtung regelt — separat für jede Fahrspur. „Dadurch können wir etwa 30 Prozent der Energie für die Straßenbeleuchtung einsparen“, weiß Stieler. Das sind Kosten von etwa 30 Euro pro Jahr und Lampe.

Die Stadt wird nun nach und nach die Hauptverkehrsstraßen auf die neue Technik umrüsten. Die Mehrkosten für die neue Technik amortisieren sich laut Stadt in der mit 25 Jahren veranschlagten Betriebsdauer.

Autofahrer, so versichert der Fachmann Stieler, bekommen vom Dimmen der Beleuchtung gar nichts mit: „Das passiert in einer Dosierung und Geschwindigkeit, die das menschliche Auge im Vorbeifahren gar nicht wahrnimmt.“ Beschwerden gab es bei der Stadt bislang jedenfalls nicht.