Düsseldorf So finden Langzeitarbeitslose zurück in den Beruf
Das Jobcenter hat seit Juli ein neues Programm für Langzeitarbeitslose. Elf Menschen kehrten damit bereits zurück in die Berufswelt.
Düsseldorf. „Es ist schön, dass ich hier so akzeptiert werde “, sagt Daniel Funke. Der 39-Jährige arbeitet seit Oktober als Montagehelfer bei der Firma Boschanski. Vorher war er lange arbeitslos. Durch ein neues Programm des Jobcenters hat er den Weg zurück ins Arbeitsleben gefunden.
In Düsseldorf gibt es knapp 20 000 Arbeitslose. Fast die Hälfte davon sind seit über einem Jahr ohne Arbeit — also Langzeitarbeitslose. Im Juli startete ein neues Konzept, um ihnen zurück in die Berufswelt zu helfen.
„Das Besondere an diesem Programm ist, dass wir die Menschen direkt zusammenbringen“, sagt Ingo Zielonkowsky, Leiter des Düsseldorfer Jobcenters. Das funktioniere dadurch, dass sogenannte Betriebsakquisiteure direkt in den Firmen nachfragen, wo Bedarf an weiteren Mitarbeitern besteht. Wird diesen Akquisiteuren dann ein Anforderungsprofil genannt, hätten sie schon einen passenden Kandidaten quasi „im Rucksack“, der mit seinen individuellen Fähigkeiten zur Firma passt, so der Leiter des Jobcenters.
Anschließend kommt der Arbeitsuchende zuerst für ein Praktikum in den Betrieb. Nach spätestens vier Wochen könne dann gesehen werden, ob es für beide Seiten passt. Wenn der neue Mitarbeiter in der Firma bleiben soll, wird diese bei der Bezahlung des Gehaltes unterstützt.
Beim Übergang ins Berufsleben stehen den früheren Jobcenter-Kunden dann Trainer zur Seite, die ihnen beim Einstieg helfen sollen. „Der Europäische Sozialfonds (ESF) hat uns für dieses Programm 8,5 Millionen Euro zugesichert. Damit wollen wir in den nächsten zwei Jahren 300 Menschen zurück in den Beruf bringen“, sagt Zielonkowsky. Bisher konnten seit Juli elf Menschen vermittelt werden.
Einer davon ist Daniel Funke. Er hat sich im Betrieb von Michael Boschanski sofort wohlgefühlt. Und auch der neue Chef ist zufrieden. „Daniel war ein Glücksgriff für mich und meine Mitarbeiter“, sagt er. Auch wenn Funke formal nicht die richtige Qualifikation mitbrachte, hat der Unternehmer ihm eine Chance gegeben.
„Er füllt hier genau die Lücke zwischen den Azubis und den ausgelernten Monteuren“, sagt Boschanski. Mit seiner Tüftlerfähigkeit sei der neue Mitarbeiter von den anderen schon „McGyver“ getauft worden. Der wiederum ist froh, dass er sich mit seinen Fähigkeiten einbringen kann. „Hier so aufgenommen zu werden, tut richtig gut“, sagt Funke.