So kann man Obdachlosen helfen

Ob durch Spenden oder im Notfall auf der Straße — ein paar Tipps.

Foto: dpa

Beim Gutenachtbus ist Hilfe immer willkommen. Auch, weil das Angebot komplett durch Spenden finanziert ist. Wer etwas abzugeben hat, sollte allerdings vorher bei der Organisation anrufen (Kontakt siehe Kasten). Denn was gebraucht wird, unterscheidet sich oft von Woche zu Woche. „So können wir Enttäuschung auf beiden Seiten vermeiden“, sagt Julia Kasprzyk. Denn zu viele Sachspenden, die nicht gebraucht werden, nutzen keinem.

Ähnlich sei es auch bei ehrenamtlicher Hilfe. Die Mitarbeiter wissen am Besten, wo Unterstützung gebraucht wird, und können dann vermitteln. „Das ist vielleicht nicht immer direkt am Bus. Helfende Hände werden aber immer gebraucht.“

Immer wieder werde die Sozialarbeiterin gefragt, was man tun solle, wenn man — gerade im Winter — einen Obdachlosen beobachte, der regungslos auf dem Gehweg liegt. „Wenn man den Eindruck hat, dass es sich um einen medizinischen Notfall handelt: Auf jeden Fall den Rettungsdienst rufen“, sagt sie dazu. Viele wüssten nicht, dass dem Obdachlosen dadurch keine Kosten entstehen. „Ein ernst gemeinter Anruf schadet niemandem“, sagt sie.

Habe man dagegen nur das Gefühl, jemand ist vielleicht schlecht ausgestattet und könnte daher die Nacht nicht überstehen, empfiehlt sie, die Person anzusprechen, dabei allerdings einen gewissen Abstand zu halten. „Die Menschen sind manchmal auf eine Gefahrensituation vorbereitet.“ Komme man ihnen zu nahe, könnten sie erschrecken. Spricht man sie an und sie wollen keine Hilfe, fühlen sich alleine wohler, müsse man das dann aber auch akzeptieren.

Wenn man sich selbst nicht traut, einen Obdachlosen anzusprechen, könne man immer auch auf der mobilen Telefonnummer des Gutenachtbus-Teams anrufen (siehe Kasten). Die Mitarbeiter könnten oft dafür sorgen, dass jemand nach so einer Person sehe und im Zweifelsfall eingreife.