Düsseldorf So tappen Jugendliche nicht in die Schuldenfalle
Verbund der Düsseldorfer Schuldnerberatung klärt unter anderem an Schulen gezielt auf.
Düsseldorf. Was kostet eigentlich ein Handyvertrag? Und wozu brauche ich ein Girokonto? Das sind Fragen, auf die viele Jugendliche keine Antwort mehr wissen. Diese Erfahrung hat Volker Prüfer, Leiter der Schuldnerberatung der Stadt gemacht.
Als eine der sechs Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen, die in der Stadt im Verbund zusammenarbeiten, gehen die Berater regelmäßig an Schulen, um die Jugendlichen besser über alles rund um Finanzen und Geld zu informieren. „Finanzkompetenz ist ein Thema, das an den Schulen leider immer noch zu wenig im Fokus steht“, so Prüfer. Durch die Flut an Werbung und teils undurchsichtige Angebote zum Beispiel bei Handyverträgen sei die Verschuldung Jugendlicher in vielen Städten aber immer häufiger geworden. „In Düsseldorf waren im vergangenen Jahr etwa ein Prozent der Menschen, die zu den Beratungsstellen kamen Jugendliche“, so Prüfer. Diese 47 Menschen stellen damit glücklicherweise noch eine sehr kleine Zahl dar. Denn Bundesweit waren laut statistischem Bundesamt 2014 immerhin etwa 15 Prozent und damit circa 1 749 000 Schuldner unter 30 Jahren alt.
Dass die Zahl in der Düsseldorf so klein ist, könne laut Leiter der Schuldnerberatung zum einen daran liegen, dass in einer so reichen Stadt Finanzprobleme häufig noch im familiären Kreis geregelt werden. Zum anderen sei die Stadt schon seit über zehn Jahren sehr aktiv in der Schuldenprävention bei Jugendlichen.
Oft nehmen Lehrer Kontakt zu einer der Schuldnerberatungen des Verbunds auf , zu dem neben der städtischen Beratung auch die Verbraucherzentrale und die Stellen von Diakonie und Awo gehören. Die Berater kommen dann an die Schulen und mit den Schülern ins Gespräch. Dabei gehe es meist um die Grundlagen: Worauf muss ich bei einem Vertrag achten? Was brauche ich wirklich und wie teile ich mein Geld richtig ein? Denn vielen Jugendlichen fehle das Verbraucherbewusstsein. „Wir wollen mit gezielten Informationen vermeiden, dass Jugendliche in die Schuldenfalle tappen“, so Prüfer.