Rund um die Kö Die Kleinsten erobern mit dem Laufrad die Düsseldorfer Königsallee

Düsseldorf · Beim Radrennen „Rund um die Kö“ starteten Kinder bis fünf Jahre. Die Strecke reizt aber auch Fans der Fix-Crits-Szene oder Bundesliga-Sportler, die die neuen Stadtmeisterschaften probierten.

Beim Laufradrennen auf der Kö traten Kinder bis fünf Jahre gegeneinander an.

Foto: David Young

Dieses Jahr hatten die Radsportler auf der Kö Glück: Sonnenschein statt Eiseskälte und strömendem Regen wie letztes Jahr beim Radrennen „Rund um die Kö“. Eine bunte Mischung von Liebhabern des Sports tummelte sich am Sonntag entlang der Straße. Dazu zählten gut trainierte Sportler aus der Bundesliga, die gerne ein neues Wettbewerbs-Format testen, Kleinkinder bis fünf Jahre auf Laufrädern sowie Fans aus der Fixed-Crits-Szene. Diese treten mit besonderen Rädern ohne Bremse und Gangschaltung an. Die Teilnehmer an drei ganz unterschiedlichen Rennen erzählen von ihrem Hobby.

Die Allerkleinsten: Der vierjährige Karl Meier und sein Laufrad

Zu den Jüngsten zählt dabei der vierjährige Karl, der fast schon als Radfahrer zur Welt gekommen ist. Seit er zwei Jahre alt war flitzt er schon mit dem Laufrad durch die Gegend, mit drei Jahren saß er auf einem „richtigen“ Fahrrad, wie sein Vater, Leif Meier, stolz erzählt.

Die Begeisterung liegt in der Familie. Sie radelt gerne in und rund um Düsseldorf, nach Kaiserwerth, am Rhein entlang. Leif Meier radelt auch zur Arbeit und für etwas mehr Gepäck steht ein Lastenrad bereit. „In der Stadt ist man so meist am schnellsten unterwegs und die lästige Parkplatzsuche entfällt“, sagt er. Früher ist er in der Freizeit auch Rennrad gefahren, aber das lässt er derzeit stehen und ist lieber für die Familie da. Unter anderem für Karl, der mit seinem ersten Rennen seine Eltern sehr stolz macht.

Die Veranstaltung auf der Kö konnte sich die Familie nicht entgehen lassen. Um mitmachen zu können, wechselte der Junge gerne wieder auf sein Laufrad. Es ging mit etwa 30 weiteren Kindern die halbe Kö entlang – Karl strahlend vorneweg.

Die Profis: Rennen in Teams reizt Bundesliga-Sportlerinnen

Zu den Besten zählen die vier Frauen vom Team Greenbuddies. Lydia Ventker und ihre Kolleginnen starten zum Teil in der Bundesliga. Rund um die Prachtstraße rasen zu dürfen, ist für die Sportlerinnen trotz ihrer Erfahrung etwas Besonderes. Gereizt hat die Frauen zudem das neue Format der Stadtmeisterschaften – fahren bei einem Wettbewerb, der für alle offen ist. Immer zwei Teams mit vier Fahrern starteten an gegenüberliegenden Punkten, am Ende zählte die Zeit des langsamsten Radlers im Team.

Viel gemeinsames Training ging nicht, Ventker lebt hier, doch die anderen sind in Deutschland verteilt. Die richtige Taktik haben sie daher erst während des Wettbewerbs entwickelt: die zwei Schnellsten nebeneinander vorneweg, die beiden anderen im Windschatten hinterher.

Eines der wenigen Rennen für die Fixed-Crits-Szene

Mit Rädern ohne Gangschaltung und Bremsen, meist aufwendig selbst zusammengebaut, damit beschäftigen sich die Fans der sogenannten Fixed Gear Crits. Sie verbringen gerne ihre Freizeit in der Werkstatt, schrauben an ihren Rädern. Verkehrssicher sind diese so natürlich nicht, spezielle Rennen wie auf der Kö gelten daher als beliebter Treffpunkt, um auch mal zu fahren. Justin Fackler und Lucas Göbel kommen dafür aus Dortmund beziehungsweise Witten angereist.

Die Strecke hat es ganz schön in sich, sagen sie. Die engen Kurven, das Tempo, das sie allein mit Beinarbeit steuern, bis hin zu etwa 30 Stundenkilometern – eine Herausforderung. Aber das Rennen an sich ist für sie nicht das Wichtigste. Die Szene ist nicht besonders groß – in Düsseldorf gibt es gerade mal eine Handvoll Aktive. Daher zählt vor allem, sich mit Gleichgesinnten zu treffen und sich an einem schönen Tag über das Hobby auszutauschen.