Flugzeugabsturz in Frankreich Soko "Alpen": 50 Ermittler suchen nach der Todesursache
Düsseldorf. Die Düsseldorfer Polizei hat eine Sonderkommission gebildet, in der etwa 100 Beamte derzeit ausschließlich mit der Identifizierung der Opfer des Germanwings-Absturzes und der Aufhellung der Todesursache beschäftigt sind.
Rund 50 Ermittler sind einer Mordkommission zugeteilt, die sich mit etwaigen Motiven des vermutlich vorsätzlich verursachten Absturzes beschäftigt.
Zwischenzeitlich hatte die Soko "Alpen", unter der Leitung des Kriminaldirektors Roland Wolff, eine Größe von mehr als 200 Personen. Seit sich die Hinweise verdichteten, dass der Absturz vorsätzlich herbeigeführt worden sein könnte, sind 50 spezialisierte Ermittler in der Mordkommission zusammengefasst worden.
Diese 50 Beamten befassen sich ausschließlich mit der Aufklärung der Todesursache der 150 Passagiere und Besatzungsmitglieder des Germanwings-Fluges 4U9525. Noch am Donnerstag vergangener Woche wurden die Wohnung des Co-Piloten in Unterbach sowie - zusammen mit den Kollegen der Rheinland-Pfälzischen Polizei - die Wohnung seiner Eltern in Montabaur durchsucht. Die sichergestellten Gegenstände und Unterlagen wurden bereits zu einem Großteil untersucht, deren Bewertung aber noch andauere.
Darüber hat es nach Polizeiangaben Priorität, die Identifizierung der Opfer zu ermöglichen. Hierzu suchen die Ermittlerteams zusammen mit Seelsorgern, unter anderem die Wohnanschriften der aus Nordrhein-Westfalen stammenden Opfer auf, um Vergleichsmaterial. wie DNA oder Fingerabdrücke, sicherzustellen. Das Material wird zentral beim Bundeskriminalamt untersucht und ausgewertet. Die Ermittlungen werden noch Wochen in Anspruch nehmen, was nach Angaben der Düsseldorfer Polizei auch vom Fortschritt der Bergungsmaßnahmen in Frankreich abhängig sei.
Zwischenzeitlich war eine französische Polizeidelegation in Düsseldorf, um sich vor Ort über den aktuellen Stand der Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Polizei zu informieren und über die bisherigen Erkenntnisse der französischen Spezialisten zu berichten. Auch zwei Fachleute für die Untersuchung von Flugzeugabstürzen kooperieren nun mit den deutschen Kollegen der Soko "Alpen".