Ehepaar aus Düsseldorf bei Straßenbahnunfall schwer verletzt „Das hat sie komplett aus dem Leben gerissen“
Düsseldorf · Ein Ehepaar wurde bei einem Unfall in Düsseldorf von einer Straßenbahn erfasst. Vier Wochen lang lag einer der Verletzten auf der Intensivstation. Nun sammeln die Angehören Spenden für eine Therapie.
An dieser Kreuzung änderte sich alles. Wo die Graf-Adolf-Straße und die Hüttenstraße aufeinandertreffen, wo Autos auf vier Spuren vorbeisausen und drei Tramlinien verkehren, traten Martin und Louis auf die Straße und wurden von einer Straßenbahn erfasst. Dieser Samstagabend ist nun vier Wochen her und für das Ehepaar aus Düsseldorf ist nichts wie zuvor.
„Das hat sie komplett aus dem Leben gerissen“, sagt ein Angehöriger. Beide wurden bei dem Unfall schwer verletzt, Martin schwebte lange in Lebensgefahr. Er geriet unter die Bahn, war eingeklemmt und musste von der Feuerwehr befreit werden. Einen Monat lang lag Martin auf der Intensivstation, er überlebte nur knapp.
Vor wenigen Tagen wurde der 45-Jährige verlegt. Doch auf einen Platz in einer Spezialklinik muss er noch warten. „Das Krankenhaus und wir sind weiterhin auf der Suche“, heißt es von der Familie. „Alles dauert etwas länger. Und wir müssen geduldig sein.“ Martin müsse vieles neu lernen – er könne derzeit nicht richtig sprechen und sich kaum bewegen.
Die Familie sammelt nun Spenden für eine Therapie. „Sein Weg zurück ist lang und steinig. Um ihm die Chance zu geben, irgendwann wieder in ein halbwegs normales Leben zurückzufinden, benötigt Martin eine intensive Reha, die von Spezialisten täglich betreut wird.“
Martins Zukunft sei ungewiss. Ob und wann er wieder arbeiten könne, sei völlig unklar. Auch für Louis sei noch unklar, ob er seinen Job wieder ausführen könne. Zugleich wachsen die finanziellen Sorgen, so muss zum Beispiel die Wohnung behindertengerecht umgebaut werden. Die Familie sammelt darum auf der Plattform Gofundme Spenden für das Ehepaar. Fast 17 000 Euro sind bereits zusammengekommen (Stand: 19. September).
Die Polizei ermittelt weiterhin, wie es zu dem Unfall kommen konnte. Zeugen hatten ausgesagt, dass die Ampel für die Fußgänger rot gezeigt habe. Der Straßenbahnfahrer habe sofort eine sogenannte Gefahrenbremsung eingeleitet, konnte den Zusammenprall mit den beiden Männern aber nicht mehr verhindern.