Stadt drückt Design für Kö-Terrassen durch
2012 sollen Richtlinien für die Außenbereiche der Cafés endgültig umgesetzt werden.
Düsseldorf. Der lange Streit um die Kö-Terrassen soll jetzt mit einem Machtwort beendet werden. Die Stadt hat eine Richtlinie erlassen, an die sich die Betreiber der acht Außenterrassen auf dem Boulevard halten müssen. Bis zum 30. November sollen sie ihre Anträge stellen, damit im nächsten Frühjahr bei Saisonstart alles aussieht wie gewünscht. „Mit ein bisschen gutem Willen wäre die Umsetzung auch dieses Jahr schon möglich gewesen“, sagt Ordnungsdezernent Stephan Keller und meint mit Blick auf die Proteste der Gastronomen: „Wir sehen uns als nicht angreifbar an.“
Wie die WZ berichtete, wehren sich die Geschäftsleute gegen die aufgezwungene Investition und die gestalterische Vorschrift. Andererseits haben sie auf der Kö aufwendig Selbstbauten errichtet, um den Cafébetrieb abwickeln zu können. Das will die Stadtspitze nicht mehr hinnehmen.
Die neuen Regeln sehen für alle Betreiber Markisen vor, die entweder cremeweiß, gelb oder graphitgrau zu sein haben. Terrassenabtrennungen dürfen maximal 1,15 Meter hoch sein, Servicestationen müssen mit der Verwaltung abgestimmt werden. Laut Planungsdezernent Gregor Bonin hat die Stadt 14 000 Euro für die Gestaltungsideen ausgegeben. „Wir gehen weg vom Zufälligkeitsprinzip hin zu einem geordneten Tun — das alles passt sich dem besonderen Charakter der Kö an.“
Die Gastronomen zeigten sich gestern überrascht vom Vorstoß der Stadt und mussten sich erst informieren, bevor sie Stellung nehmen konnten. Gert Bremer, Besitzer des Café Rondo, nannte daraufhin die Pläne „eine Unverschämtheit“. Er verstehe nicht, wieso der Windschutz nur 1,15 Meter hoch sein darf: „So ist das wirkungslos. Heizstrahler dürfen wir aber nicht aufstellen.“
Bremer beklagt zudem die neuen Abstandsregelungen zum Nachbarn. Er müsse dann seine Terrasse von der Kö-Galerie, wo das Café ist, wegrücken.
Bremers Kollege Göksu Unay spricht für vier der Kö-Cafés. Er äußerte sich gestern noch zurückhaltend: „Wir wissen noch nicht, inwieweit unsere Wünsche eingearbeitet wurden.“ Wichtig sei aber, dass nicht in wenigen Jahren die nächste Neugestaltung gefordert werde.