Hundebesitzer von OSD-Mitarbeitern misshandelt?
31-Jähriger hatte seine Hilde frei laufen lassen / Zeuge: Pfefferspray wurde gegen Wehrlosen eingesetzt.
Düsseldorf. In der Parkanlage am Räuscherweg hatte Thomas S. am 10. August vor einem Jahr mit seiner Hündin Hilde Ball gespielt und den Border-Collie-Mix darum von der Leine gelassen. Das beobachteten zwei Mitarbeiter des städtisches Ordnungs- und Servicedienstes (OSD). Als die auf ihn zukamen, lief der Informatiker davon. Danach lief das Geschehen aus dem Ruder. Am Ende setzten die Ordnungshüter Pfefferspray ein, „um die Personalien aufzunehmen“. Am Donnerstag saß Thomas S. wegen Widerstands und Körperverletzung auf der Anklagebank des Amtsgerichtes.
Ein 34-jähriger OSD-Mann hatte zuvor berichtet, dass man den Hundebesitzer verfolgt habe, um „ihn zu stellen“. Als das an der Volmerswerther Straße gelang, soll Thomas S. mit einem Ballwurf-Spielzeug nach einem OSD-Mitarbeiter geschlagen und mit den Fäusten gedroht haben. Erst auf gezieltes Nachfragen von Amtsrichterin Ruth Lysko räumte der 34-Jährige ein, dass sich der Informatiker möglicherweise auch nur losreißen wollte. Und nicht nur das. „Der Einsatz hätte anders laufen sollen“, stellte der Zeuge schließlich fest. Das Pfefferspray habe man eingesetzt, weil es nicht gelang, den 31-Jährigen „zu packen“.
Ein Rechtsanwalt (53), der an der Volmerswerther Straße wohnt, erhob schwere Vorwürfe gegen die beiden städtischen Mitarbeiter. Er sei durch den lautstarken Streit auf das Geschehen aufmerksam geworden. Als er aus dem Fenster schaute, sah er die drei Männer. Ohne ersichtlichen Grund seien die OSD-Mitarbeiter plötzlich auf Thomas S. losgegangen und hätten ihn zu zweit über den Zaun gedrückt: „Dann holte einer das Pfefferspray heraus und sprühte es dem wehrlosen Mann ins Gesicht.“
Widerstand habe der Informatiker nicht leisten können, weil er mit der rechten Hand immer noch Hilde an der Leine hatte — die allerdings nur zuschaute. „Ich habe selbst Strafanzeige gegen die beiden Männer stellen wollen. Sie haben sich aber geweigert, ihre Personalien anzugeben“, berichtete der Jurist, der sich nach der Pfeffer-Attacke um den Hund kümmerte und Thomas S. half, seine Augen zu kühlen.
Am 29. September soll auch noch der zweite OSD-Mitarbeiter gehört werden, der sich am Donnerstag im Urlaub befand.