Stadt zieht positive Pflaster-Zwischenbilanz
Die Verwaltung erwägt, Wirte an den Reinigungskosten zu beteiligen.
Düsseldorf. Noch wird an der Südseite der Bolkerstraße gearbeitet, doch in den nächsten Tagen macht die Stadt die Pflaster-Baustellen in der Altstadt dicht: Zum Eurovision Song Contest ist Pause. Für Verkehrsdezernent Stephan Keller war das am Mittwoch Anlass, eine erste Zwischenbilanz zu ziehen. Nach 2100 von 18 000 zu verlegenden Quadratmetern kommt Keller zu dem Schluss, dass man „nach intensiven Diskussionen die richtigen Entscheidungen gefällt“ habe und dass die neuen Umbriano-Steine die Altstadt als repräsentativen Teil der Stadt „nach vorne“ bringen.
Keller nutzte die Möglichkeit, der nach wie vor lauten Kritik am neuen Altstadt-Pflaster entgegenzutreten. In Sachen Schmutzempfindlichkeit betonte er, dass es unter Berücksichtigung des ästhetischen und des Sauberkeitsanspruches keinen besseren Stein als den Umbriano gebe. Dass der neue Belag in der Mertensgasse schon nach kurzer Zeit ziemlich alt aussah, habe daran gelegen, dass man ihn erst nach Karneval ausführlich habe reinigen können. Rolf Sander, Abteilungsleiter für den Straßenbau beim Amt für Verkehrsmanagement, erklärte: „Die Altstadt wird täglich einmal trocken und einmal nass gereinigt.“ An den Schmuddel-Ecken wie der Kreuzung Mertensgasse/Bolkerstraße könne zudem Spülmittel ins Putzwasser gegeben werden. Dezernent Keller schloss auch nicht aus, dass Gastro-Betriebe, in deren Umgebung das Pflaster stark in Mitleidenschaft gezogen wird, sich an den Reinigungskosten beteiligen müssen: „Aber konkrete Planungen dazu gibt es noch nicht.“
Ansonsten sei die Stadt mit dem Einsatz von Flach- statt Muldensteinen im Terrassenbereich der Bolkerstraße auf Wünsche der Gastronomen eingegangen. Dem Protest von Primo Lopez, der sich über die Schräglage des Pflasters vor seinen Restaurants in der Schneider-Wibbel-Gasse beschwert hatte, zeigte Keller aber die kalte Schulter: „Die Gasse ist fertig und bleibt so.“ Das größte Schräggefälle betrage dort vier — erlaubt seien bis zu sechs Prozent.
Fehler räumt Keller allerdings beim Verlegen der ersten Steine in der Mertensgasse ein. „Der beauftragte Betrieb hat Fugenabstände nicht eingehalten“, sagt Keller. 15 beschädigte Steine wurden mittlerweile ausgetauscht.
Das 5,7-Millionen-Euro-Projekt will Keller möglichst schon vor dem anvisierten Termin im Frühjahr 2014 abschließen: „Wenn die Arbeiten wunschgemäß verlaufen, können wir schon Ende 2013 fertig sein.“