Stimmungshoch im Handwerk
Umfrage unter Betrieben ergibt: In allen Branchen laufen die Geschäfte bestens.
Düsseldorf. Passend zum schönen, spätsommerlichen Wetter verkündete die Handwerkskammer Düsseldorf gestern mit ihrem Herbstgutachten die frohe Botschaft: Die Geschäfte laufen bestens in allen sieben Branchengruppen. Axel Fuhrmann, Hauptgeschäftsführer der Kammer, stellt die Ergebnisse im Einzelnen vor: „Besonders mittlere und große Betriebe berichten über gut gefüllte Auftragsbücher bis zum Ende des Jahres.“
So bringt der aktuelle Konjunkturbericht für den Kammerbezirk zum fünften Mal in Folge einen Spitzenwert für das Handwerk: Der Geschäftsklima-Index, der die Stimmung von 1112 befragten Mitgliedsbetrieben widerspiegelt, legt um zwei Prozentpunkte auf nunmehr 84 Prozent zu (gilt für den gesamten Kammerbezirk). Für den Wirtschaftsraum Düsseldorf ist es bei 84 Prozent geblieben. „Dieses Stimmungshoch hatten wir zuletzt Anfang der 90er Jahre während des Wiedervereinigungsbooms“, so Fuhrmann.
Den Spitzenplatz bei der Umfrage nimmt dabei das Lebensmittelhandwerk mit einem Geschäftsklima von 88 Prozent ein. Besonders Bäckereien nutzen verstärkt neue Marktchancen durch Außer-Haus-Verzehr und Kaffeekonzepte. Allerdings wird aufgrund gestiegener Rohstoff- und Energiekosten auch erwartet, dass die Lebensmittel-Preise im kommenden Jahr wieder steigen werden. Auch das Kfz-Gewerbe erwartet eine umsatzstarke Zeit bis Weihnachten — allerdings nicht auf dem gesättigten Neuwagenmarkt, sondern im Werkstattgeschäft.
Leicht abgekühlt haben sich dagegen die Umsatzerwartungen im Bauhauptgewerbe mit einem Index von 83 Prozent (im Frühjahr waren es noch 85 Prozent). Die Stimmung im Gesundheitsgewerbe ist uneinheitlich: Während die Zahntechniker wegen des intensiven Wettbewerbs weiter mit rückläufigen Umsätzen zu kämpfen haben, profitieren Hörgeräteakustiker, Optiker und Orthopädietechniker von einer immer älter werdenden Gesellschaft.
Die Kapazitäten aller Handwerksbetriebe sind durchschnittlich zu 77 Prozent ausgelastet. Die Erwartungen für 2013 sind allerdings gedämpft, erklärt Fuhrmann: „Da die Wirtschaft allgemein unter einer konjunkturellen Abschwächung leidet, erwartet die Mehrheit der Befragten erstmals seit drei Jahren sinkende Umsätze im kommenden Jahr.“