Düsseldorf Strenges Protokoll für Königin Letizia
Am Freitag besucht sie das Museum Kunstpalast. Mehrere hundert „Fans“ können mit ihr in den Robert-Schumann-Saal.
Düsseldorf. Es wird fast ein etwas schmuckloser Besuch: Keine abgeriegelten Straßen auf dem Weg vom Flughafen in die Stadt, keine „weißen Mäuse“ — die Motorradpolizisten in weißer Uniform. Königin Letizia ist nun einmal nicht auf Staatsbesuch, wenn sie am Freitag in Düsseldorf ankommt. Sie will sich einfach nur die Eröffnung einer Ausstellung ansehen. Und das können 800 Düsseldorfer mit ihr tun.
Am späten Nachmittag soll die spanische Monarchin am Düsseldorfer Flughafen landen — ohne großes Brimborium, ohne Einfluss auf den Reiseverkehr. Eine Delegation des spanischen Generalkonsulats empfängt sie. „Um 18.20 Uhr erwarten wir sie dann im Ehrenhof“, sagt Marina Schuster, Sprecherin des Museums Kunstpalast.
Das Düsseldorfer Haus zeigt als erstes im deutschsprachigen Raum eine große Schau des spanischen Malers Francisco de Zurbarán. Neben Bundespräsident Joachim Gauck hat der spanische König Felipe die Schirmherrschaft für die Ausstellung übernommen — beide können aber aus terminlichen Gründen nicht kommen. Am Samstag dann erhielt das Museum die Zusage von Königin Letizia.
„Zaungäste dürfen kommen und gucken“, sagt die Museumssprecherin. Ganz nah kommen sie der Monarchin aber wohl nicht: Der Eingangsbereich wird abgesperrt. Denn für den Besuch Letizias gilt das strenge spanische Protokoll. Vertreter aus Madrid waren im Vorfeld im Ehrenhof, um die Räume zu inspizieren und die Stippvisite akribisch zu planen.
So steht bereits fest, dass Oberbürgermeister Thomas Geisel und Museumschef Beat Wismer sie empfangen und durch die Ausstellung begleiten werden — mit einer kleinen Delegation. Genau ist festgelegt, wann und wo Fotografen die Königin ablichten dürfen. Geisel ist schon aufgeregt: „Ich bin kein Royalist. Aber ich freue mich sehr darauf, sie kennen zu lernen, weil ich ein großer Freund Spaniens bin.“ Er spricht Spanisch, wird Letizia also in ihrer Landessprache begrüßen.
Damit gehört er zu den wenigen Personen, die ein royales Wort wechseln dürfen. Letizia wird auch bei der Ausstellungseröffnung im Robert-Schumann-Saal nicht sprechen, sondern lediglich in der ersten Reihe Platz nehmen. Aber: „Unsere Ausstellungseröffnungen sind immer öffentlich — auch diese“, sagt Marina Schuster.
Das bedeutet: Fans können dabei sein. Wenn sie nichts gegen Schlangestehen haben, denn mehr als 800 Menschen dürfen nicht in den Saal. Schuster: „Der wird gerammelt voll sein.“ Einer der wenigen Eindrücke, die Letizia aus Düsseldorf mitnimmt: Sie reist unmittelbar im Anschluss ab.