Düsseldorf Stromausfall im Rheinufertunnel: Stau legt ganze Innenstadt lahm
Ein Kurzschluss am Nachmittag veranlasste die Stadt zur Tunnelsperrung. Schon am Morgen sorgten Unfälle und Defekte für Staus.
Düsseldorf. Ein technischer Defekt in der Stromversorgung des Rheinufertunnels hat am Dienstagnachmittag die Düsseldorfer Innenstadt in ein Verkehrschaos gestürzt. Weil unklar war, ob die Sicherungssysteme im Tunnel weiter funktionieren, entschloss sich das Amt für Verkehrsmanagement kurzerhand zur Sperrung — daraufhin brach praktisch der Verkehr in der gesamten Innenstadt zusammen.
Eine genaue Erklärung des Defekts war zunächst nicht zu bekommen. Bei den Stadtwerken war von einem Kurzschluss im Tunnelbetriebsgebäude die Rede, der sich kurz vor 15 Uhr ereignet habe. Später stellte sich dann heraus: Auch zwei weitere Anlagen waren betroffen. Techniker der Stadtwerke mussten dann den gesamten Tunnel vom Strom nehmen, um den Fehler zu lokalisieren.
Gesperrt werden musste der Tunnel weniger wegen der fehlenden Beleuchtung, sondern weil durch den Stromausfall die Sicherheitstechnik deaktiviert wurde. Es dauert zudem eine Weile, bis sie wieder hochgefahren war, nachdem der Strom wieder floss. Dadurch hat sich die Behebung weiter in die Länge gezogen. Nach knapp zwei Stunden, kurz vor 17 Uhr, hoben die Techniker dann den Daumen, etwa zehn Minuten später ließ die Stadt die Sperrung aufheben.
Unvermeidbar war, dass der Autoverkehr heftig in Mitleidenschaft gezogen wurde. Schon in den vergangenen Tagen war spürbar gewesen, dass der Verkehr in der Innenstadt zunimmt — wie jedes Jahr in dieser Zeit, in der kaum jemand verreist ist und schon viele ihre Weihnachtseinkäufe machen.
Eine plötzliche Sperrung wie am Dienstag lässt sich logistisch kaum steuern, wie ein Sprecher der Polizei sagte: „Wir können nur die Sperrung umsetzen, um welche die Stadt uns gebeten hat. Aber wohin sollen wir den Verkehr vom Rheinufertunnel vernünftig umleiten?“ So blieb den Autofahrern nichts anderes übrig, als sich selber Ausweichrouten zu suchen. Ergebnis: Auf vielen Straßen der Innenstadt ging es lange Zeit nur im Schritttempo vorwärts.
Dass der Rheinufertunnel gesperrt werden muss: Wegen Verkehrsunfällen hat es das schon mehrmals gegeben. Aber dass der Strom abgeschaltet wurde: Bei den Stadtwerken konnte sich niemand an einen solchen Fall erinnern.
Unfälle, technische Probleme und äußerst dichter Verkehr auf den Straßen haben schon am Dienstagmorgen für erhebliche Störungen auf den Linien der Rheinbahn gesorgt. Auf den Anzeigetafeln an den Haltestellen war stundenlang von Behinderungen im Stadtgebiet die Rede. Es kam zu erheblichen Verspätungen. Betroffen von einem Unfall in Meerbusch waren ab 7.22 Uhr die Linien U70, U74 und U76. In Höhe Görgesheide war eine junge Frau von einer Bahn der Linie U76 angefahren worden. Erst gegen 10 Uhr konnte die Sperrung aufgehoben worden.
Ebenfalls ein Unfall mit der Bahn der Linie 709 an der Martinstraße sorgte um 7.46 Uhr für Stillstand auf dieser Strecke. Hier waren ein Autofahrer und eine Bahn zusammengestoßen. Wenig später war noch ein Spannrad für eine Leitung zur Stromversorgung von einem Bagger auf der Linie U75 in Heerdt abgerissen worden. Und eine Bahn der Linie 706 musste Gäste an einer Haltestelle zurücklassen, weil sie zu voll war. Erst gegen Mittag entspannte sich die Lage.