Taxi-Überfälle für den Besuch im Fitness-Club
Drei junge Männer stehen seit Dienstag vor dem Landgericht. Alle sind geständig.
Düsseldorf. Die Idee entstand spontan. Einer der drei jungen Männer (21 und 22 Jahre alt) hatte Schulden, ein anderer brauchte Geld fürs Fitness-Studio. Als dann zufällig ein Taxi vorbei fuhr, war dem Trio klar, wie man die Finanzen aufbessern konnte. Gleich zwei Überfälle sollen auf das Konto der Angeklagten gehen, die sich seit gestern wegen schwerer räuberischer Erpressung vor dem Landgericht verantworten müssen.
Am 23. Mai bestellten die Freunde nachts ein Taxi zur Arndtstraße. Den ersten Wagen ließen sie unverrichteter Dinge wieder abfahren. Doch beim zweiten Versuch schlugen sie zu. Mit Sturmhauben und zwei Messern in der Hand stiegen die Drei ein und bedrohten den 49-jährigen Taxifahrer. Mit rund 190 Euro flüchteten die Täter
Fünf Euro mehr sollen sie beim zweiten Fischzug am 5. Juni erbeutet haben. Diesmal bestellten sie ein Taxi zur Düsselthaler Straße, wo zwei Täter in den Wagen stiegen und ihr Komplize von außen mit einem Messer drohte.
Kurz danach wurde das Trio festgenommen, nachdem die Polizei sie über ihre Handy-Nummer identifizierten. Wie der 22-Jährige erklärte, der bislang unauffällig war, habe er nur aus Sorge um seinen jüngeren Bruder mitgemacht. Der Kickboxer war schön öfter mit dem Gesetz in Konflikt geraten und hatte sogar den neuen Lebensgefährten der Mutter lebensgefährlich verletzt. „Ich hätte ihn von der Tat nicht abhalten können“, begründete er, warum er nicht versuchte, den 21-Jährigen zu bremsen.
Die ganze Familie sei aus den Fugen geraten, als sich die Eltern vor drei Jahren trennten. Da auch die Verlobung des 22-Jährigen in die Brüche ging und er seinen besten Freund durch einen Todesfall verlor, sei er auf die schiefe Bahn geraten. Der Prozess wird fortgesetzt.