Großstadtleben Top-Sehenswürdigkeiten in Düsseldorf: Warum wir noch nie da waren

Düsseldorf · Unsere Redaktion beichtet: Manche Kollegen haben es trotz langjährigem Wohnsitz hier noch nicht zu den populärsten Attraktionen Düsseldorfs geschafft.

Das Benrather Schloss – zu jeder Jahreszeit besuchenswert.

Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf/Standesamt

Es gibt Menschen in dieser Stadt, auch in dieser Redaktion, die leben schon lange hier, fühlen sich wohl, gedenken auch, hier zu bleiben – und waren trotzdem noch nie an bestimmten wichtigen Orten, an den bedeutenden Sehenswürdigkeiten der Stadt. Orte, die man jedem Besucher Düsseldorfs sofort empfehlen würde. Und trotzdem hat man es selber noch nicht dorthin geschafft. Warum eigentlich? Wir beichten unsere „Warum-ich-noch-nie-da-war-Geschichten“.

Gleich zu Beginn ein sehr herbes Ignoranz-Vergehen gegen die Sehenswürdigkeiten der Stadt: Ich war noch nie am Schloss Benrath. Dem laut Wikipedia bedeutendsten architektonischen Gesamtkunstwerk Düsseldorfs. Ja, noch nie. Und es ist nicht etwa so, als wollte ich nicht. Im Gegenteil, ich habe schon oft romantische Herbst-Spaziergänge vor der rosafarbenen Fassade des Rokoko-Baus oder ein sommerliches Picknick in der Parkanlage geplant – und dann kam immer etwas dazwischen. Ehrlich. Einmal war es eine Freundin, die plötzlich (ungewollt) Single wurde, ein Notfall sozusagen. Und nach Schloss-Flair war ihr dann so gar nicht. Ein anderes Mal kündigte sich spontan Besuch an, der allerdings nicht gut zu Fuß war. Beim dritten Mal regnete es schlicht. Zum Weihnachtsmarkt werde ich es dieses Jahr zu meinem Leidwesen auch nicht schaffen. Vielleicht aber zum Kater-Spaziergang an Neujahr. Der erste gute Vorsatz sozusagen.
Nele Dohmen

Wenn ich das erste Mal in einer fremden Großstadt bin, suche ich mir oft ein großes Gebäude oder einen Aussichtspunkt, um die Struktur des Ortes besser verstehen zu können. Warum es ausgerechnet in Düsseldorf zehn Jahre gedauert hat, bis ich das erste Mal auf dem Rheinturm war, kann ich mir selbst nicht genau erklären. Wahrscheinlich war dieses Ziel einfach zu naheliegend. Zudem sieht man bereits viel von der Stadt, wenn man am Flughafen Düsseldorf abfliegt oder landet. Der Besuch auf dem höchsten Bauwerk der Stadt hat sich übrigens gelohnt – alleine schon wegen des einmaligen Blicks auf das Rheinknie.
Jan Wiefels

In der Regel verbringen Menschen hier 20 Minuten bis 1,5 Stunden, verrät mir das Internet. Nun, mir ist es wirklich peinlich an dieser Stelle zu gestehen, dass ich noch keine Sekunde meines Lebens im, ja, sorry, Düsseldorfer Schlossturm verbracht habe. Tausende Male habe ich den Burgplatz überquert, aber mehr war da nicht. Warum? Ich kann es kaum erklären. Ich erinnere mich nur, dass ich mit dem Schlossturm auch immer das grausame Ende der Jakobe von Baden vor Augen hatte, die in dem früheren Schloss gefangen gehalten und getötet wurde. Vielleicht sogar enthauptet. Nein, in ein solches Spukschloss wollte ich wohl nicht. Aber diese schlimme Geschichte ist ja lange vorbei, und so verspreche ich: Wenn im neuen Jahr mal einen Tag auf dem Burgplatz keine Großveranstaltung stattfindet, werde ich mir das Düsseldorfer Wahrzeichen auch mal von innen anschauen.
Annic Völkel

Ich schäme mich für die folgende Zeilen ein wenig, weil ich einen Tipp für München habe, aber keinen auf eigenem Wissen beruhenden für meine Heimatstadt: In München gibt es im Isartor das wunderbare „Karl-Valentin-Musäum“, das mindestens Besucher der Stadt oft nicht kennen. In Düsseldorf gibt es ein Haus, das vermutlich ein Äquivalent ist, ich weiß es aber eben leider nicht sicher. Im Uhrenturm neben der Arbeitsagentur (Grafenberger Allee 300) wird das Andenken an den Dichter Hermann Harry Schmitz gepflegt. Der alleine ist den Besuch schon wert, aber es gibt noch jede Menge sympathische Phänomene drumherum: Der Uhrenturm ist das kleinste Kulturinstitut der Stadt und präsentiert seine Ausstellung auf 26 Quadratmetern. Die ist ausschließlich montags von 18 bis 20 Uhr zugänglich, wenn alle anderen Kulturinstitute geschlossen haben, und das auch nur in den Sommermonaten. Mir bleibt also noch ein bisschen Zeit, mich zu schämen, und sehr bald nach dem 13. April werde ich diese lokalpatriotische Lücke schließen und damit einer Karl-Valentin-Weisheit widersprechen: „Früher war sogar die Zukunft besser.“
Christian Herrendorf

Städte, besonders romantische, alte Städte mit einer feinen Patina, haben es mir immer schon mehr angetan als der allseits beliebte Strandurlaub. Aber hin und wieder ein Picknick am kühlen Wasser kann schon sehr reizvoll sein. War ich als Jugendlicher – ich bin in Düsseldorf geboren und aufgewachsen – zwar immer wieder am Rhein und liebe unser herrliches Stadtpanorama, so gibt es einen Ort, den ich schlicht nicht im Blick hatte. Ein Ort, der sowohl einen Strand, ein Plätzchen am Rhein, als auch eine hübsche Aussicht auf Düsseldorf bieten soll. War ich auch noch nie da, versprechen die Fotos, die man online finden kann, Gutes. Die Rede ist vom „Paradiesstrand“ auf der Lausward.
Christian Laki