Totgeschütteltes Baby: Vater bald vor Gericht?

War der 30-jährige Mann überfordert?

Düsseldorf. Der 30-Jährige, der im November 2009 seine kleine Tochter totgeschüttelt haben soll, wird womöglich wegen gefährlicher Körperverletzung mit Todesfolge verurteilt. Die entsprechende Anklage liegt dem Landgericht jetzt vor. Der Mann hat ein dickes Vorstrafenregister und sitzt derzeit wegen Diebstahls zum wiederholten Male in Haft.

Seine kleine Tochter war am 5. November bewusstlos mit Blutspuren am Mund in die Düsseldorfer Uni-Klinik eingeliefert worden. Nachdem die Ärzte um ihr Leben gekämpft hatten, starb das Baby. Die Obduktion ergab: Das Kind hatte schwere Kopfverletzungen erlitten.

Ein so genanntes Schüttel-Trauma. Der Vater, der zur Tatzeit arbeitslos gewesen sein soll, kümmerte sich um seine Tochter und den Bruder, der aus einer früheren Beziehung seiner Frau stammt. Einige Tage vor der Tat soll er mit der kleinen Julia noch bei seinen Eltern in Polen gewesen sein. Die wollten ihn angeblich überreden, dass er das Baby noch länger bei ihnen lasse. Doch seine Frau wollte das offenbar nicht. Zwei Tage nach seiner Rückkehr kam es zur angeklagten Tat.

Der Vater gab an, seine Tochter geschüttelt zu haben, weil er sie bewusstlos im Bettchen vorliegen sah. Er habe sofort gemerkt, dass etwas nicht stimme. Allerdings sei er kein Arzt und wisse deshalb nicht, dass das Schütteln bei einem Kind tödlich enden kann. Das glaubte ihm die Staatsanwaltschaft nicht, da er einige Wochen zuvor das Mädchen schon einmal zehn Minuten lang geschüttelt haben soll.

Ob und wann es zum Prozess kommt, ist noch offen.