Touristen loben das Flair der Einkaufsstadt Düsseldorf

In einer Umfrage bescheinigen die Befragten der Stadt ein gutes Image. Die IHK sieht dennoch Handlungsbedarf.

Die Touristen schätzen an der Einkaufsstadt vor allem die kurzen Wege.

Foto: Archiv: Stefan Arend

Düsseldorf. Das Verhältnis der Einkaufstouristen zu Düsseldorf ist nicht so eindeutig, wie man manchmal glauben mag. Auf der einen Seite loben sie, dass es in Düsseldorf so viele verschiedene Geschäfte gibt und bescheinigen der Landeshauptstadt ein Luxus-Image.

Auf der anderen kaufen sie am liebsten bei Ketten wie Primark, H & M oder Peek & Cloppenburg ein. Da geben sie Pluspunkte für das Flair der Stadt, dort bemängeln sie, dass Baustellen den Weg versperren. Das geht aus einer Studie der Industrie- und Handelskammer zum „Shopping Tourismus in Düsseldorf“ hervor.

Für die Studie, der ersten, die sich diesem speziellen Thema widmet, hatte die IHK im August 1500 Touristen, Händler, Gastronomen und Hoteliers in der Düsseldorfer Innenstadt um ihre Einschätzung gebeten. Das Fazit, das die IHK aus der Umfrage zieht, ist ein überwiegend positives. „Düsseldorf zieht Einkaufstouristen an. Der Großteil der Befragten ist vor allem vom Waren- und Geschäftsangebot der Landeshauptstadt beeindruckt. Das wirkt wie ein Magnet auf Kunden aus Deutschland und dem Ausland“, sagt IHK-Geschäftsführer Ulrich Biedendorf.

Im Schnitt ließen die Touristen, 33 Prozent der Befragten stammten aus dem Ausland, rund 220 Euro beim Einzelhandel. „Internationale Gäste, die überwiegend aus den Niederlanden, Belgien und Großbrittanien anreisen, geben sogar 400 Euro aus“, fügt IHK-Handelsreferentin Tina Schmidt an. Gute Umsätze bescherten dem Handel und der Hotellerie darüber hinaus die Messen, während Fußballspiele vor allem in der Gastronomie die Kassen klingeln lassen.

Neben Lob fürs Angebot gab’s zudem Pluspunkte für Altstadt und Rheinuferpromenade und die kurzen Wege, etwa zwischen Königsallee, und Schadowstraße. Weniger glücklich sind sie — und da sprechen sie den Händlern aus der Seele — über die Verkehrssituation. „Die Baustellen in der Innenstadt sind das größte Manko. 39 Prozent der Touristen sehen das kritisch“, sagt Schmidt.

Als nicht gerade ideal empfinden viele auch die Parkplatzsituation in der Stadt. Vor allem für die Höhe der Gebühren bekam Düsseldorf von den Touristen nur mittelmäßige Noten. Viele der Befragten vermissten zudem Wegweiser, etwa vom Hauptbahnhof in die Innenstadt, öffentliche Toiletten, und Bänke. Für Schmidt ein Ergebnis, das die Stadt im Hinblick auf die Schadowstraße, wo gerade noch gebaut wird, auf dem Schirm behalten sollte.

Handlungsbedarf sieht die IHK auch was die Vermarktung der Einkaufsstadt angeht. Aus der Studie hervor, dass das bisherige Marketing nur einen kleinen Teil der Einkaufstouristen in die Stadt locke. Die meisten warren stattdessen auf Empfehlung von Freunden oder Verwandten da. Biedendorf richtet seine Worte deshalb auch an die DMT, bei der es zuletzt Diskussionen um eine Neuausrichtung gab, wenn er sagt: „Düsseldorf muss selbstbewusster an die Öffentlichkeit treten.“