Düsseldorf Trauer um den streitbaren Heine-Freund Karl-Heinz Theisen

Der 75-Jährige starb im Krankenhaus an seinem Leber-Leiden. Er förderte auch viele Jahre lang das Theater an der Kö.

Foto: Stefan Arend

Düsseldorf. Als Peter Maffay im September vom Heinrich-Heine-Freundeskreis mit dem Preis für Zivilcourage geehrt wurde, war der Vorsitzende Karl—Heinz Theisen schon nicht mehr dabei. Seit Jahren kämpfte der 75-Jährige mit einem tückischen Leber-Leiden und konnte die Uni-Klinik zuletzt nicht mehr verlassen. Dort starb er jetzt an den Folgen der schweren Krankheit.

Theisen war viele Jahre lang eine der schillerndsten Erscheinungen der Düsseldorfer Lokalprominenz. Der gelernte Verwaltungsangestellte knüpfte schon früh Kontakte zu Künstlern wie Jörg Immendorff oder Anatol. Dabei beherrschte er auch die Kunst, sich selbst gekonnt in Szene zu setzen.

Als er 1997 seinen Heinrich-Heine-Freundeskreis gründete, verschaffte sich Theisen damit endgültig einen Platz in der ersten Reihe der Gala-Buffets. Wo opulent gefeiert wurde, war der Heine-Freund nicht weit.

Dabei ging Theisen auch Streit nicht aus dem Wege. Als die Heine-Büste von Bert Gerresheim vor fünf Jahren in der Ruhmeshalle Walhalla aufgestellt wurde, hielt Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer die Festrede. Düsseldorfer Politiker hatte Theisen ausgeladen, weil ihm ein angeblich versprochener Zuschuss für die Büste versagt wurde.

Der 75-Jährige engagierte sich aber nicht nur für den berühmten Dichter. Er brachte als Auktionator regelmäßig Werke von Studenten der Kunstakademie gewinnbringend unter den Hammer und trug als Freundeskreis-Vorsitzender des Theaters an der Kö maßgeblich zum Erfolg des Hauses bei.