Verkaufen und spenden Frauentrödel für den guten Zweck

Urdenbach · Der Düsseldorfer Freundeskreis Kindernothilfe veranstaltete in Urdenbach einen Trödelmarkt für Frauen – der Erlös geht an Hilfsprojekte für Kinder. Neben dem Trödeln und Stöbern ging es auch ums Netzwerken.

Simone Herbertz und Susanne Hartwig haben an ihrem gemeinsamen Stand im Urdenbacher Gemeindesaal Frauenkleidung verkauft und einen Teil des Gewinns für den guten Zweck gespendet.

Simone Herbertz und Susanne Hartwig haben an ihrem gemeinsamen Stand im Urdenbacher Gemeindesaal Frauenkleidung verkauft und einen Teil des Gewinns für den guten Zweck gespendet.

Foto: Anne Orthen (orth)

Welche Frau kennt das nicht – der Sommer ist zu Ende, der Kleiderschrank wird umgeräumt. Und dabei werden dann jede Menge Kleidungsstücke entdeckt, die wieder einmal nicht getragen wurden. Genau so sei es ihr auch gegangen, erzählt Margarete Preis, Mitglied des in Urdenbach ansässigen Freundeskreises Kindernothilfe. „Und so ist die Idee entstanden, einen Trödelmarkt nur mit Frauenbekleidung, also von Frauen für Frauen, zu organisieren“, so Preis. Auch das Motto „Frauensache*n“ war schnell gefunden – das Sternchen steht dabei für einen augenzwinkernden Blick auf die aktuelle Diskussion rund ums Gendern. Ein Teil der angebotenen Sachen stammt aus den Kleiderschränken der Mitglieder des Freundeskreises. Diese wurden nicht verkauft, sondern gegen Spenden abgegeben – jede Frau konnte selbst entscheiden, welcher Spendenbetrag ihr für das erstandene Kleidungsstück angemessen erschien. Margarete Preis und ihre Mitstreiterinnen konnten sich über großzügige Spenderinnen freuen.

Darüber hinaus fanden im evangelischen Gemeindesaal 28 Frauen Platz, die ihre gut erhaltenen Kleidungsstücke an einem eigenen Stand verkaufen konnten. Standgeld mussten sie nicht bezahlen, sondern wurden stattdessen gebeten, etwas für das leibliche Wohl beizusteuern – so gab es neben Kaffee, Tee und Prosecco jede Menge Kuchen und herzhafte Snacks, die gegen freiwillige Spenden abgegeben wurden. „Neben dem Trödeln und Stöbern ist uns der Netzwerkgedanke wichtig. Wir freuen uns, wenn die Frauen an unserer kleinen ‚Proseccobar‘ in entspannter Atmosphäre miteinander ins Gespräch kommen, Spaß haben und den Tag genießen“, so Preis.

Begeistert von der schönen Atmosphäre, der guten Resonanz – von Beginn an herrschte ein ständiges Kommen und Gehen – und insbesondere von der perfekten Organisation zeigte sich Christiane Theisen. „Ich bin regelmäßig auf Trödelmärkten unterwegs. Hier gefällt es mir besonders gut, weil es um den guten Zweck geht. Ich habe heute schon einiges verkauft und werde die Hälfte meines Umsatzes selbstverständlich spenden. Und ein paar Schnäppchen für mich selbst habe ich auch gefunden“, freute sie sich. Dass sie einen Teil ihrer Umsätze spenden würden, war auch für Helen Bulawa und ihre beiden Freundinnen selbstverständlich. „Wir haben kürzlich Kinder bekommen, viele schöne Sachen passen uns nach der Schwangerschaft nicht mehr. Deshalb möchten wir sie hier verkaufen und gleichzeitig gemeinsam einen schönen Tag verbringen“, erzählte sie gut gelaunt.

Sophie Rhinow war gemeinsam mit ihrer Mutter vor Ort, die beiden wollten nicht nur einiges verkaufen, das länger nicht getragen wurde, sondern vielleicht, neben einer Spende, auch das eine oder andere schöne Teil für sich erstehen. Susanne Hartwig und Simone Herbertz, beide seit ihrer Jugend leidenschaftliche Strickerinnen, hatten hübsche selbstgestrickte Pulswärmer im Angebot und außerdem gemeinsam mit ihren Töchtern die Kleiderschränke deutlich ausgedünnt. Eine warme Jacke, die Herbertz leider nicht mehr passt, fand in Margit Behrens eine neue Besitzerin. „Ich hatte speziell nach einer Jacke gesucht und freue mich nun sehr, dass ich insgesamt gleich drei Stück gefunden habe“, erzählte diese schmunzelnd. Und Sina Sauer konnte all die vielen Blusen, Hosen und Kleider, die sie mitgebracht hatte, kaum auf ihrem Stand unterbringen – da sie sehr gern trödelt, geben Freunde und Bekannte ihr häufig Sachen zum Verkaufen. Auch sie freute sich über die tolle Resonanz dieses ersten Klamottentrödels des Freundeskreises Kindernothilfe.

Ein wichtiges Kriterium waren übrigens – neben dem Trödeln, den netten Kontakten und natürlich dem guten Zweck – die Themen Nachhaltigkeit und Wertschätzung für Bekleidung. Viel zu viel lande im Müll, und das ließe sich mit einer solchen Veranstaltung doch vermeiden, brachten es die Frauen auf den Punkt – sicher ein guter Grund für die Organisatoren, für das Frühjahr einen weiteren Trödel zu planen.