Verzicht auf die Frauen-WM
Fussball: Düsseldorf hat sich beim DFB nicht für 2011 beworben. Grund: Man könne die Arena nicht so lange blockieren.
Düsseldorf. Noch nie war Frauen-Fußball so "in", wie nach der WM-Titelverteidigung der Spielerinnen von Silvia Neid in China. Riesiges Presseecho, glänzende Einschaltquoten und Anerkennung von Franz Beckenbauer bis Jogi Löw. Die nächste Frauen-WM könnte nun 2011 in Deutschland steigen, Mitbewerber bei der Fifa sind nur noch Kanada und Peru. Der DFB hat seine Bewerbung abgegeben und zwölf Spielstätten gemeldet. Aus NRW mit von der Partie: Mönchengladbach, Leverkusen, Bochum, Essen und Bielefeld - Düsseldorf aber fehlt.
Warum? Zuständig für sportliche Großveranstaltungen ist die Sportagentur der Marketing & Tourismus GmbH der Stadt mit Geschäftsführerin Christina Begale, der rechten Hand von OB Joachim Erwin, an der Spitze. Doch die will sich dazu nicht äußern und verweist auf die Fortuna. Deren Präsident Peter Frymuth pflegt erstklassige Beziehungen zum DFB und sagt: "Wir haben das letztes Jahr intensiv überlegt. Das Hauptproblem war, dass der konkrete Termin in 2011 noch gar nicht fest steht. Für eine Multifunktionsarena mit vielen Anfragen aus dem Konzertbereich ist das sehr problematisch." Außerdem hätte man Messehallen für das organisatorische Drumherum einer WM für mehrere Wochen blocken müssen.
Das riecht nach Eigentor. Denn die selbst ernannte "Sportstadt Düsseldorf" verzichtet freiwillig auf ein Großereignis, dass selbst in etlichen Bundesliga-Städten offenbar höchste Priorität genießt. Neben Berlin und Frankfurt, die zum Zwölfer-Kreis zählen, hatten sich auch Dortmund, Hamburg, Köln oder Hannover - allesamt Ausrichter der Männer-WM 2006 - beworben. Doch sie wurden vom DFB aussortiert. Insofern hätte Düsseldorf, gerade weil es 2006 nicht zum Zuge kam, sicher gute Chancen gehabt.