Wagner-Festspiele: Schüler zeichnen Kostüme für Bayreuth

Bei der Kinderoper der Wagner-Festspiele dürfen Schüler von zwei Düsseldorfer Schulen die Kostüme der Hauptfiguren entwerfen.

Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Bereits seit 2009 gibt es bei den Wagner-Festspielen in Bayreuth auch eine Kinderoper. Katharina Wagner, künstlerische Leiterin der Festspiele und Ur-Enkelin von Richard Wagner, hat die Kinderoper damals ins Leben gerufen, um auch den Jüngeren die Musik Wagners näher zu bringen. Damit die Kinder auch aktiv an der Produktion teilnehmen können, gibt es jedes Jahr einen Kostümwettbewerb.

Das Projekt ist eine Zusammenarbeit zwischen den Festspielen Bayreuth und der Stiftung Fairplay aus Berlin. Am Dienstag kamen der Regisseur sowie die Bühnenbildnerin der Kinderoper und die Organisatoren des Projekts an die Comeniusschule, um die Entwürfe zu begutachten und mit den Schülern ins Gespräch zu kommen.

Der Wettbewerb wird jedes Jahr in einer anderen deutschen Stadt ausgeschrieben. Dieses Jahr konnten sich die Düsseldorfer Schulen bewerben. Im Rennen sind nun zwei sechste Klassen des Comenius-Gymnasiums und eine Klasse des Marie-Curie-Gymnasiums. Alle teilnehmenden Klassen dürfen dann im Sommer zu den Festspielen fahren. Die Kosten hierfür übernimmt die Stiftung Fairplay.

„Allein zu den Festspielen zu fahren ist eine tolle Sache“, sagt Angelika Bügener, die Kunstlehrerin, die die Klassen des Comenius-Gymnasiums angemeldet hat. Die Tickets seien sehr beliebt und immer schnell vergriffen. Als ihre beiden Klassen ausgewählt wurden, bei dem Wettbewerb mitzumachen, hat sie mit den Schülern das diesjährige Stück „Parsifal“ besprochen und versucht, die Figuren zu erfassen, um dann Ideen für deren Kleidung zu sammeln. Am Ende wird jede Klasse je einen Kostümvorschlag für jede Hauptfigur einschicken.

Auch Laura hat ein Kostüm gezeichnet, sie hat sich für die Figur Kundry entschieden, sagt sie. Als Kostüm hat sie ein Kleid gemalt, das mit Federn besetzt ist. Die Idee kam ihr, als sie durch verschiedene Mode-Bücher geblättert hat, die den Schülern zur Verfügung standen. „Es wäre schon total cool, wenn mein Vorschlag dann auf der Bühne zu sehen wäre“, sagt Laura.

Regisseur Tristan Braun ist begeistert von den Vorschlägen der Schüler. Er selbst studiert momentan Opernregie in Berlin. Ein Professor hatte ihn für die Leitung der Kinderoper empfohlen. Nachdem er ihnen den Produktionsprozess einer Oper erklärt hat, lässt er sich von den Sechstklässlern ihre Zeichnungen zeigen. „Ich finde es beeindruckend, wie frei die Kinder ihre Fantasie fließen lassen können“, so Braun.

Dabei kämen oft Ideen heraus, auf die man als Erwachsener nicht mehr komme. Man merke aber auch, dass der Stoff der Wagner-Opern nicht zu schwierig oder kompliziert für Kinder sei. „Wenn man die langen Vorgeschichten verkürzt oder weglässt, bleiben richtig märchenhafte Geschichten übrig“, sagt er.