CDU AKK: Das sagt die Düsseldorfer CDU

Düsseldorf · Viel Respekt, mehr aber auch nicht gibt es für Annegret Kramp-Karrenbauer. Wer wird als Nachfolger bevorzugt? Und was soll die Partei verändern? Eine Umfrage.

So stellte Jacques Tilly im Rosenmontagszug 2019 Annegret Kramp-Karrenbauer und Andrea Nahles (SPD) dar – nun sind beide gescheitert.

Foto: dpa/Ina Fassbender

Auch für die Düsseldorfer CDU  kam der Rücktritt ihrer Bundesvorsitzenden  überraschend. Viele Protagonisten äußern Respekt vor ihrem Schritt – und sagen, wie es nun weiter gehen soll.

Der hiesige Parteivorsitzende und Bundestagsabgeordnete Thomas Jarzombek zollte Kramp-Karrenbauer zunächst einmal „alle Achtung“, denn: „Sie taktiert nicht und überlegt, was welcher Schritt womöglich für ihre persönliche Zukunft bedeutet,  sondern ist sehr konsequent.“ Nun müsse es darum gehen, die Flügel der CDU wieder besser zusammenzufügen: „Natürlich müssen wir für eine eher liberale Wählerschaft in den Städten andere Angebote machen als für eher konservative Milieus auf dem Land oder im Osten.“ Zu seinen personellen Präferenzen will er sich nicht äußern, sagt aber über Armin Laschet: „Er steht als NRW-Ministerpräsident natürlich ganz vorne, auch weil er das Land so harmonisch in der schwarz-gelben Koalition regiert.“ Als NRW-Ministerpräsident müsse man gleichsam einen Machtanspruch reklamieren, sagt Jarzombek, und erinnert an Hannelore Kraft, deren Niedergang in dem Moment begonnen habe, als sie ihre Kanzlerkandidatur für die SPD ausschloss.

Rüdiger Gutt, Chef der CDU-Ratsfraktion, hat ebenfalls großen Respekt vor seiner Noch-Parteivorsitzenden: „Sie hat sich das sicher nicht leicht gemacht, dann aber mit Konsequenz gehandelt. Es ist auf der einen Seite sicher ein sehr persönlicher Entschluss von ihr, dann aber auch einer aus Sorge um die CDU.“ Zur Nachfolge-Frage sagte Gutt, man müsse erst mal abwarten, wer überhaupt aufs Spielfeld komme: „Auf jeden Fall wären sowohl Friedrich Merz als auch Armin Laschet ganz hervorragende Kanzlerkandidaten und CDU-Vorsitzende.“ Die in letzter Zeit schneller erfolgenden Rückzüge von Spitzenpolitikern wie etwa Andrea Nahles oder jetzt der von AKK führt Gutt nicht zuletzt auf die „gehäufte, schnelle, harsche Kritik“ an den Führungsfiguren in sozialen Medien zurück: „Eine bedenkliche Entwicklung ist das.“

Angela Erwin, die stellvertretende Parteivorsitzende in Düsseldorf und Landtagsabgeordnete, sagt: „Ich ziehe meinen Hut von dem Schritt Annegret Kramp-Karrenbauers, sie hatte es nicht einfach im letzten Jahr.“ Jetzt müsse die CDU zur Geschlossenheit zurückkehren, um Vertrauen zurück zu gewinnen. „Zugleich muss die Nachfolgefrage zügig entschieden werden.“ Wenn sie an der Spitze favorisiere, will sie noch nicht sagen, „mal sehen, wer seinen Hut in den Ring wirft“.

CDU-Ratsherr Christian Rütz hat bei AKK  schon „Führungsqualität vermisst“, zudem habe ihr der Schatten von Kanzlerin Angela Merkel geschadet. Er hofft, dass nun eine Führungsfigur es macht, die die beiden großen Flügel der CDU integriert, das könnten sowohl Laschet als auch Merz – im Gegensatz zum eindeutig liberalen Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein, Daniel Günther. Auch Rütz hofft, dass zumindest vor der Kommunalwahl eine Entscheidung fällt.