Corona-Krise in Düsseldorf Immer mehr Beschränkungen, Schließungen und Verbote

Düsseldorf · Offiziell gibt es 130 nachgewiesene Fälle. Die Stadtsparkasse und Banken schließen viele Filialen, auch Stadtwerke und Arbeitsagentur sind für Kunden nicht mehr zugänglich.

Die mobile Filiale der Stadtsparkasse fährt weiterhin in die Stadtteile.

Foto: Stadtsparkasse Düsseldorf

In Düsseldorf steigt die Zahl der nachgewiesenen Infektionen mit dem Coronavirus vergleichsweise langsam, am Dienstagnachmittag laut Stadt auf 130. Das aber dürfte vor allem daran liegen, dass in Düsseldorf nur relativ wenige Menschen getestet werden, nämlich nur noch solche, die in der sogenannten „kritischen Infrastruktur“ beschäftigt sind. Am Dienstag wurden insgesamt 103 Rachenabstriche vorgenommen, bis 16 Uhr gab es 908 Anrufe bei der Corona-Info-Hotline (899 60 90).

Tatsächlich hat bei der Stadt keiner einen Überblick, wie viele Düsseldorfer tatsächlich mit dem Virus infiziert sind. Ebenfalls unbekannt ist im Rathaus, wie viele Menschen derzeit in Düsseldorf wegen „Corona“ im Krankenhaus liegen. Auch die Frage, in welchen Kliniken neben der Uni Patienten behandelt werden, konnte am Dienstag nicht beantwortet werden.

Unterdessen wird das öffentliche Leben in Düsseldorf Schritt für Schritt weiter eingeschränkt. So hat die Stadt zum Schutz der Bevölkerung vor dem Coronavirus eine Allgemeinverfügung nach dem Infektionsschutzgesetz erlassen. Darin wird das bereits bestehende Veranstaltungsverbot für Veranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern erweitert. Ab Mittwoch gilt somit, dass jegliche öffentliche Veranstaltung – einschließlich Volksfesten, Messen, Ausstellungen, Spezial- und Jahrmärkten – im Düsseldorfer Stadtgebiet untersagt ist. Das Verbot gilt auch für Gottesdienste und sonstige Veranstaltungen von Religionsgemeinschaften und für Versammlungen.

Banken schließen Filialen, kein Besuch bei der Arbeitsagentur 

So fahren ab Mittwoch auch die Banken ihren öffentlichen Betrieb deutlich herunter.  Marktführer Stadtsparkasse hat angekündigt, ab  18. März nur noch die Zentrale an der Berliner Allee sowie neun Geschäftsstellen am Hauptbahnhof, in Oberkassel (Luegallee), Gerresheim (Benderstraße), Benrath (Hauptstraße), Kaiserswerth (Klemensplatz), Pempelfort (Collenbachstraße), Eller  (Gertrudisplatz), Bilk (Brunnenstraße), und am Großmarkt (Ulmenstraße) geöffnet zu lassen. Die Geldautomaten und SB-Center stünden jedoch wie gewohnt überall zur Verfügung. Planbare, nicht dringend notwendige Beratungsgespräche sollten verschoben werden. Die Wertpapierberatung in einer vorübergehend geschlossenen Filiale sei telefonisch erreichbar. Auch der Zugang zu einem Schließfach in einer der vorübergehend geschlossenen Filiale sei nach telefonischer Terminvereinbarung möglich, so die Stadtsparkasse. Die mobile Bus-Filiale bleibt voll im Einsatz.

Die Commerzbank lässt in Düsseldorf neben der Zentrale an der Königsallee nur noch die Filialen in Benrath und Oberkassel geöffnet, anderswo bleiben aber die SB-Bereiche zugänglich. Die Sparda-Bank-West wiederum schließt sogar alle Filialen außer der Zentrale hinter dem Hauptbahnhof an der Ludwig-Erhard-Allee.

Bei der Agentur für Arbeit werden Beratungsgespräche ab sofort nur noch telefonisch durchgeführt. Ein bereits vorhandener persönlicher Gesprächstermin muss nicht wahrgenommen und auch nicht abgesagt werden. Die Agentur betont, dass daraus keinerlei Nachteile, Rechtsfolgen oder Sanktionen resultierten.

Die Stadtwerke schließen ihr Kundencenter am Höherweg. Die Kundenhotline  0211/ 821 821 steht weiterhin rund um die Uhr zur Verfügung.  Auch das Kundenportal „SelfService“ auf der Internet-Seite kann genutzt werden.

Die Handwerkskammer schließt ihre Geschäftsstelle am Georg-Schulhoff-Platz und berät über eine Hotline unter der Nummer 0211/ 8795-555. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) beantwortet ab Mittwoch unter der Corona-Hotline 0211 3557-666 Anfragen von Unternehmen zu den Themen Arbeitsrecht, Finanzierung/Kredite, International und Berufsbildung/Prüfungen.