Weiterbildungs-Träger SWT insolvent
Viele Mitarbeiter mussten in den vergangenen Jahren schon gehen, weitere werden wohl folgen.
Düsseldorf. Die „Service Weiterbildung Transfer“ (SWT) in Düsseldorf hat Insolvenz angemeldet. Die Stiftung wird seit 1992 als Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft des paritätischen Wohlfahrtsverbandes geführt. Kursteilnehmern soll dort etwa der Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt erleichtert werden.
Das soll auch nach dem Insolvenzantrag so bleiben. „Es geht sicher weiter“, sagt Geschäftsführer und Diplom-Psychologe Ralph Brauer. Der Gutachter, der nach Eröffnung des Verfahrens wohl zum Insolvenzverwalter wird, habe sich bereits dafür ausgesprochen, dass die Programme „Kenne“ für Alleinerziehende und das „Selbstvermittlungscoaching“ eine Zukunft haben sollen.
Allerdings wird es auch schmerzhafte Einschnitte geben. So soll etwa der gesamte Bereich „Weiterbildung“ eingestellt werden. Auch vom dafür zuständigen Personal wird man sich laut Brauer voraussichtlich trennen müssen. „Dort haben wir auch immer weniger Nachfrage.“
Doch das ist aus seiner Sicht nicht die Ursache für die Insolvenz. Die resultiere viel mehr in der Entwicklung der vergangenen Jahre. Nach der so genannten Instrumentenreform der Bundesregierung habe man immer weniger begleitenden Unterricht für Ein-Euro-Jobber anbieten können, die Fördergelder des Jobcenters blieben aus.
Von einst knapp 300 Teilnehmern an den angebotenen Seminaren und Projekten seien heute noch rund 80 übrig. „Die Finanzdecke ist immer dünner geworden, denn unsere Angestellten mussten ja trotzdem weiter bezahlt werden, da sie teilweise längerfristige Verträge hatten“, sagt Brauer. Mittlerweile habe man sich allerdings von rund 25 Mitarbeitern getrennt, zehn fest angestellte und zehn weitere seien noch geblieben.
Zudem habe man die eigene Kita „Märchenland“ an der Liliencronstraße 63 und das Wohnhaus für Alleinerziehende an der Theodorstraße 372 zur Hälfte beleihen müssen. „Aber jetzt hoffen wir auf das reinigende Feuer der Insolvenz.“