Jahresbeginn Welche Kalender jetzt noch in den Düsseldorfer Läden liegen
Düsseldorf · Der erste Monat des Jahres ist halb vorbei – und doch gibt es noch viele Katzen-, Trecker- oder Sprüchekalender in den Buchläden. Und das nicht ohne Grund.
Es gibt sie zum Aufstellen und Aufhängen, zum auf den Schreibtisch legen oder in der Tasche herumtragen, in schlicht und schwarz oder in knallbunt, mit Kunst darauf oder mit allen möglichen Motiven – und vor allem: Es gibt sie auch jetzt noch, wo das Jahr immerhin schon ein bisschen mehr als zwei Wochen alt ist. Die Düsseldorfer Buchhandlungen sind auch jetzt noch gut bestückt, was die Auswahl ihrer Kalender angeht. Denn auch jetzt gibt es noch viele Abnehmer. Doch was liegt eigentlich noch in den Auslagen – etwa nur noch die Reste, die Ladenhüter?
Davon könne nicht die Rede sein, sagt Anika Holt, Filialleiterin von Thalia in den Bilker Arcaden. Auch wenn sie das, was an der langen Wand noch an Kalendern hängt, als recht dürftig beschreibt. Für jeden Geschmack und zu jedem Thema sei mittlerweile bei den Kalendern etwas dabei.
Hier wird zum Beispiel Literatur mit verschiedenen Motiven kombiniert, wahlweise Bilder von Katzen, berühmten Paaren, Gärten, Weinreben oder Frauen – aber keine nackten, wohlgemerkt. Auch für Fußballfans ist hier noch etwas dabei. Bei Thalia sind noch der FC Bayern und der BVB übrig. Ob das an der mangelnden Nachfrage oder im Gegenteil an den Bestellgewohnheiten des Ladens liegt, sei dahin gestellt.
Besonders beliebt seien jedes Jahr vor allem Küchenkalender und Familienplaner – das weiß nicht nur Anika Holt bei Thalia, das bestätigen auch die Mitarbeiter der Mayerschen, von Joker und dem Schreibwarenladen McPaper. Bei den Motiven weiß Sabrina Kaiser, stellvertretende Leiterin der Mayerschen an der Nordstraße: „Katzen gehen immer.“ Außerdem seien Städtepanoramen beliebt.
Motivation und Sinnsprüche stehen dieses Jahr hoch im Kurs
In diesem Jahr hat sie zudem festgestellt, dass alles rund um das Thema Lebenshilfe im Trend liegt. Also: Motivation, Achtsamkeit, Glücklichsein. Und tatsächlich sind noch ein paar Exemplare mit den Titeln „Just do it“, „Carpe diem“ oder „I can. I will. End of Story“ zu verkaufen. Dass diese noch hier hängen, macht allerdings niemandem Sorgen – die Kalenderverkaufs-Saison ist noch lange nicht vorbei.
„Das hat sich mittlerweile zum Ganzjahresgeschäft entwickelt“, sagt Anika Holt von Thalia. Die aktuellen werden bald reduziert und hängen etwa bis Ende Februar hier. März und April seien die schwächsten Monate im Kalendergeschäft, dann kommen schon die für das nächste Jahr. Während die einen Kunden vor allem nach Motiv auswählten – auch hier sind Katze und Hund Dauerbrenner, genauso wie Kunst – suchen andere vor allem nach Marke aus und wählen die Themenkalender von Harenberg oder das klassische Moleskine-Buch.
Dass die Lokomotiven-Kalender jedes Jahr wieder gekauft werden, wundert die Mitarbeiterinnen bei Joker an der Nordstraße. Doch auch hiervon sind noch Exemplare übrig, die sich mit Feuerwehrautos und Traktoren einen Ständer teilen. In dem kleinen Laden werden die Kalender in eher niedrigen Stückzahlen bestellt – daher sind jetzt nur noch wenige übrig. An Motiven sei alles mit Essen besonders beliebt. Und eben die Motive „für große und kleine Männer“, sagt eine Mitarbeiterin mit Blick auf die Fahrzeuge.
Für die großen Männer gibt es nebenan bei McPaper auch noch etwas, das man in den anderen Buchhandlungen nicht unbedingt findet: Doch noch nackte Frauen – platziert neben Sportwagen und Harleys. Allerdings eher eine kleine Auswahl der Standardexemplare von Playboy und Co. und nicht etwa die ausgefalleneren, auf denen die Erotik durch Karpfen, Blasinstrumente oder Gartengrills, mit denen die Damen posieren, unterstützt wird und die sich Mann eher im Internet bestellt. Die Mitarbeiterin hier beäugt diese Kalendersparte trotzdem etwas kritisch: „Wir sind ja eher ein Laden für Schulbedarf.“