Düsseldorf Wersten hat den ersten Gemeinschaftsgarten

Auf dem Gelände wurden früher wilde Partys gefeiert. Grillen ist hier nicht erlaubt.

Der Gemeinschaftsgarten in Wersten wurde am Donnerstag eingeweiht.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Einige Jahre glich der ehemalige Wasserspielplatz hinter dem Haus Burscheider Straße 29 einer chaotischen Wildnis. Nachts wurden regelmäßig wilde Partys gefeiert, es kam immer wieder zu Vandalismus. Jetzt soll alles besser werden. Nun wurde der erste Gemeinschaftsgarten des Stadtteils eröffnet. Und aufgrund der Probleme in der Vergangenheit unterscheidet er sich in einem entscheidenden Punkt von „Düsselgrün“, dem öffentlichen Garten an der Kölner Straße: Er ist nicht frei zugänglich.

„Den Schlüssel kann man im nahegelegenen Stadtteilladen an der Liebfrauenstraße bekommen“, erklärt Julia Thomassen von der Caritas. Der Verband koordiniert die Interessen und ist für die Wartung zuständig. Bei den Anwohnern stieß die Idee eines Gemeinschaftsgartens anfangs auf wenig Gegenliebe.

„Viele hatten Angst um ihre grüne Oase, und das zu viele Bäume abgeholzt werden, weil die immer als Sonnenschutz dienten“, sagt Julia Thomassen. Dann kam Sturm Ela - und viele Bäume mussten ohnehin gefällt werden. Nach mehreren Bürgerbeteiligungen, bei denen Anregungen eingebracht wurden, hofft Julia Thomassen nun, die Anwohner für das Projekt begeistern zu können. „Auch wer sich hier am Wochenende einfach nur mal sonnen will, ist immer herzlich willkommen.“

Der Garten richtet sich an alle Altersgruppen. Derzeit werden noch weitere Ideen und ein Name für den Garten gesucht. Unterstände oder Hütten wird es aber nicht geben. „Damit sich hier keiner mal über Nacht einnistet“, sagt Julia Thomassen. Auch einen Stromanschluss gibt es nicht, Grillen ist nicht erlaubt.

Darüber hinaus gibt es aber vielfältige Möglichkeiten. „Im Steinkreis im hinteren Teil sollen demnächst Sprachkurse angeboten werden. Und es gibt noch einige freie Flächen, wo etwas angepflanzt werden kann.“ Auch die Wände ringsherum sind noch nicht vollständig gestaltet. Neben einem Sandkasten gibt es auch einen kleinen, verwilderten Teil, in dem Kinder auf Erkundungstour gehen können.

100 000 Euro kostete der neue Garten, über die Hälfte des Geldes kam aus dem Landesförderprogramm Soziale Stadt. Thomas Salmen vom Düsseldorfer Caritas-Vorstand betont: „Mit dem barrierefreien Garten wollen wir ein Angebot für alle Altersgruppen etablieren“.