WZ-Bus: Wohin mit der Stadtmauer?

Ausgrabungen der alten Statdmauer: Sollen die Reste an der Flanke des Bürgersaals gezeigt werden?

Düsseldorf. Knapp drei Stunden redeten sich am Dienstag im Sitzungssaal der Kunstsammlung am Grabbeplatz die Bodendenkmalpfleger und Archäologen der Staatskanzlei, des Landschaftsverbands, des Regierungspräsidenten und der Stadt die Köpfe heiß. Es ging um Wohl und Wehe von Düsseldorfs Stadtgeschichte, vor allem um die wiederentdeckte, aber nur im oberen Teil freigelegte Stadtmauer der ersten Erweiterung Düsseldorfs seit der Stadtgründung von 1288. Die Mauer liegt unter der Gasse Ratinger Mauer, zwischen Ratinger Straße und dem Eingang von K 20. Sie stammt aus der ersten Erweiterung, Ende des 14. Jahrhunderts.

Martin Vollmer-König, Bodendenkmalpfleger des Landschaftsverbands, trug sehr sachlich und klug die bisherigen Ergebnisse vor: Die Mauer, wenigstens die Mauer, soll nach seinen Ausführungen erhalten bleiben.

Museumschef Armin Zweite, der täglich auf die Baustelle schaut, die seit sechs Wochen eingerichtet ist, fand die Ausführungen "hochinteressant." Ob er sich ärgere, dass nicht weiter gebaut, sondern gegraben werden muss? "Natürlich bin ich nicht begeistert, dass die Termine nicht eingehalten werden. Aber das ist nun mal so im Leben, wenn man in einer alten Stadt baut und etwas Wichtiges findet." Ein Mitglied aus der Runde, das seinen Namen nicht nennen mag, meinte anschließend im WZ-Gespräch: "Der Erhalt der Mauer ist ein teures Vorhaben, mit nicht kalkulierbaren Baukosten. Das Problem beginnt schon damit, dass weitere Ausgrabungskosten fällig werden, um sie ganz frei zu legen."

Nicht gelöst wurde Dienstag die Frage, was mit der Stadtmauer geschieht. Soll sie in der Tiefe bleiben, wo sie gebaut wurde? Dieser Vorschlag wurde fallengelassen, denn damit wäre der geplante Bau der Tiefgarage unmöglich. Vollmer-König machte deutlich, dass sie nicht auf dem Grabbeplatz und nicht etwa m Rhein irgendwo aufgestellt werden kann. Verlegt man sie, dann gehe dies nur parallel zur jetzigen Lage oder in der Vertikale verschoben. Für einen konkreten Standort sei die Stadt und ihr Bauherrn IDR verantwortlich.

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Der WZ-Bus kommt am Donnerstag von 13 bis 14 Uhr zum Grabbeplatz. Mitarbeiter der WZ wollen wissen, wie sich die Düsseldorfer ihre Stadtgeschichte vorstellen. Soll die Mauer bleiben? Und wo? Oder reicht das Motto: "Für ein paar Ziegel geben wir nicht den Bürgersaal her?" Am Gespräch nehmen verschiedene Bürgervereine teil.