Zamek-Arbeiter triumphieren

Der Manteltarifvertrag bleibt, der Lohn steigt.

Düsseldorf. Nach 14 Streikwochen gehen die Mitarbeiter von Zamek (Suppenwürfel etc.) als Sieger aus dem Arbeitskampf mit der Geschäftsleitung hervor: Die hat sich jetzt mit der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) geeinigt. Ergebnis: Die Mitarbeiter haben fast alle Wünsche durchgesetzt. Sie behalten den Manteltarifvertrag, ihre Löhne steigen. Und Kündigungen, die während des Streiks ausgesprochen wurden, werden zurückgenommen. 94 Prozent der Belegschaft nahmen dieses Ergebnis bei einer Urabstimmung an.

„Die Mitarbeiter haben sich unglaublich gefreut“, sagt Anja Weber von der NGG. „Es ist das Ergebnis, auf das sie nie zu hoffen gewagt hatten. Und sie sind auch ein bisschen stolz.“ Allerdings: „Der Kompromiss liegt im Entgeltabschluss.“ Und dieser ist der Grund, dass sich neben der Gewerkschaft auch die Geschäftsleitung als Sieger der Verhandlungen feiert: Für den speziellen Punkt der Löhne und Gehälter wurde nämlich durchaus ein eigener Haustarifvertrag abgeschlossen.

Rückwirkend zum September erhalten die Beschäftigten eine Lohnerhöhung von drei Prozent, ab Januar 2014 nochmals 3,25 Prozent. Das liege deutlich unter Branchenniveau, sagt Weber. Diese Erhöhungen seien „deutlich moderater als die Regelungen des Manteltarifvertrags und für uns tragfähig“, freut sich hingegen Zamek-Geschäftsführer Michael Krüger. „Zwar hätten wir uns auch eine Flexibilisierung des 13. Monatsgehalts gewünscht, aber hier war die NGG nicht gesprächsbereit.“

Unklar ist noch immer, ob es zu der angekündigten Verlegung von Arbeitsplätzen nach Dresden kommt. Laut Weber hatte die Geschäftsleitung dies jedoch in den Verhandlungen nicht mehr angedroht.