Zum Tag des Baumes pflanzen schon die ganz Kleinen

Düsseldorfs Bäume haben es nicht leicht. Einen neuen gibt es seit Donnerstag: Kinder setzten ihren eigenen Wildapfelbaum.

Düsseldorf. Der Düsseldorfer Wald ist baumstark. Das sagt zumindest der Weltforstwirtschaftsrat. 2000 zertifizierte er den hiesigen Stadtwald für seine Nachhaltigkeit. Denn: In Düsseldorf wird gemischt — Rotbuche neben Eiche neben Vogelkirsche neben Esche. So hält der Wald auch Stürme wie Kyrill besser aus als ein Mono-Wald mit nichts als windanfälligen Fichten, wie er anderswo wächst.

So gut geht es den rund 70 000 Straßenbäumen allerdings nicht. Sie werden laut Gartenamt lange nicht so alt wie die Bäume in den Grünanlagen (rund 200 000 Stück). Gründe sind zu kleine Baumscheiben, Rempler von einparkenden Autos, Streusalz — aber auch Krankheiten und Schädlinge wie der Massaria-Pilz, der laut Straßenbaumzustandsbericht die Hälfte der Platanen bereits befallen hat.

Einen kleinen Beitrag zu Düsseldorfs Grün leisteten am Donnerstag zum Tag des Baumes die Kinder des Montessori-Kinderhauses Kaiserswerther Straße sowie der katholischen Grundschule: Im Lantz’schen Park pflanzten sie einen kleinen Wildapfelbaum — dazu bastelten und sangen sie. „Hier auf der Wiese können die Kinder das Wachstum ihres Baumes verfolgen“, freut sich Andrea Vogelgesang von der Düsseldorfer Baumschutzgruppe. Den Tag des Baumes hält sie für besonders wichtig: „Es gibt viele Gedenktage, aber die meisten sind auf die Vergangenheit ausgerichtet. Der Tag des Baumes orientiert sich dagegen an der Zukunft.“

Im Normalfall wird der Wildapfelbaum die Kinder überleben. „Malus sylvestris“, wie die Art lateinisch heißt, ist die Urform der heutigen Apfelbäume und kann bis zu 100 Jahre alt werden. Seine veredelten Nachkommen werden nur halb so alt. Immerhin: eindeutig ein Beitrag zur nachhaltigen Begrünung. Und ein Trend-Baum: 2012 wurde der Wildapfel zum Baum des Jahres gekürt, Städte und Gemeinden pflanzten die Art daraufhin massenhaft. Bis dahin war der Baum nur wenig beliebt — seiner holzigen Früchte wegen. Ähnliche Auswirkungen hatte die Wahl zum Baum des Jahres 2011 für die Elsbeere, die in Düsseldorf im Zoopark gesetzt wurde, und 2010 für die Europäische Lärche, die jetzt im Volksgarten wächst.

Nun pflanzt das Gartenamt allerdings nicht nur zum Tag des Baumes. „Das ist zwar ein besonderer Anlass, einen jungen Baum in die Erde zu setzen, aber wenn wir uns ausschließlich auf solche Gelegenheiten beschränken würden, wären wir schlechte Verwalter der uns anvertrauten Anlagen“, sagt die neue Amtsleiterin Doris Törkel. Seit dem 2. April ist sie die Hüterin des städtischen Grüns und noch in der Eingewöhnungsphase. Aber eines weiß sie schon jetzt: Die Grünbilanz des Gartenamtes ist positiv, es werden immer mehr Bäume gepflanzt als weggenommen werden. Zumindest im öffentlichen Bereich, was in Privatanlagen geschieht, darauf hat das Gartenamt wenig Einfluss. Die Pflanzsaison dauert noch bis Anfang Mai, danach wird Bilanz gezogen.