Zwei Lkw und ein Bus brennen aus

Zum zweiten Mal in dieser Woche brennen Fahrzeuge. Der Schaden: rund 500 000 Euro.

Düsseldorf. Laute Knallgeräusche haben einen Lichtenbroicher in der Nacht zu Donnerstag gegen 0.30 Uhr aus dem Schlaf gerissen. Er selbst wollte nach dem Rechten sehen — und entdeckte die meterhohen Flammen, die auf dem Gelände einer Spedition am Kieshecker Weg loderten. Die Feuerwehr rückte mit einem Großaufgebot aus, denn direkt neben den zwei brennenden Lastwagen befand sich ein Lager mit Gasflaschen. Nur durch massiven Wassereinsatz konnte ein Übergreifen des Feuers verhindert werden.

Parallel bemerkte die Besatzung eine Rettungswagens einen weiteren Brand an der Klaus-Bungert-Straße. Dort stand ein Bus des Flughafens auf dem Parkplatz des Bürgerbüros in Flammen. Die Bilanz dieser Nacht: keine Verletzten, aber ein Sachschaden von rund 500 000 Euro.

Auch gestern Mittag noch sind die Spuren der Ereignisse dieser Nacht nicht verschwunden. Auf dem Hof der Spedition stehen die Lkw-Wracks dicht beieinander. Ein beißender Geruch liegt noch in der Luft, während Polizisten und Sachverständige in Overalls in den verkohlten Resten nach Spuren suchen. Zu einem endgültigen Ergebnis gelangt der Brandgutachter gestern noch nicht. Aber die Kriminalpolizei hat bereits wegen des Verdachts der vorsätzlichen Brandstiftung eine Ermittlungskommission eingerichtet.

Es war das zweite Mal innerhalb dieser Woche, dass in Lichtenbroich Fahrzeuge brannten: In der Nacht zu Montag wurden ein Audi Q7 und ein Citroën an der Heltorfer Straße zerstört. Auch in diesem Fall ermittelt die Polizei wegen Brandstiftung.

Die Menschen im Stadtteil sind besorgt. Gleich neben dem Hof, auf dem die beiden Lkw in der Nacht zu gestern loderten, ist der Firmensitz der Spedition Franz Münch. Inhaberin Petra Neuss ist in Sorge, dass ihnen etwa ähnliches widerfahren könnte. „Wir haben hier ja auch unsere Lkw stehen.“ Ein ausgebrannter Lastwagen bedeutet für die kleine Firma nicht nur, ein paar Versicherungsformulare auszufüllen.

„Für uns wäre das der Untergang“, sagt Neuss. „Die Kunden wollen ja trotzdem ihre Umzüge machen, da wollen die keine Gründe hören“, so Mitarbeiterin Walburga Brokerhoff. Auch am Flughafen ist der Ärger groß: Der zerstörte Bus war ein Schulungsfahrzeug, erst ein Jahr alt, erklärt Sprecher Christian Hinkel. Allein dieses Fahrzeug habe einen Wert von 200 000 Euro gehabt.

Müssen sich die Anwohner in Lichtenbroich Sorgen um eine beginnende Brandserie machen? Oder könnten die Täter sogar im gesamten Stadtgebiet unterwegs sein? Erst am Wochenende brannten auf einem Firmengelände im Hafen vier Lkw — auch dort entstand hoher Sachschaden.

„Die Gutachter können in diesem Fall weder einen technischen Defekt noch Brandstiftung ausschließen“, erklärt Polizeisprecher Marcel Fiebig. Zu groß sei die Zerstörung durch die Flammen dort. „Unsere Gutachter überprüfen jetzt aber alle möglichen Tatzusammenhänge“, so Fiebig. Es sei aber noch zu früh, um Parallelen zwischen den einzelnen Bränden zu ziehen.